Landeshauptstadt: Kein Betrugsverdacht
Ermittlungen gegen Potsdamer Anwalt eingestellt
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Die Staatsanwaltschaft hat mehrere Ermittlungsverfahren gegen den Potsdamer Anwalt Frank Michalak wegen des Verdachts auf Betrug eingestellt. Das bestätigte gestern Behördensprecher Ralf Roggenbuck den PNN auf Anfrage.
Die Ermittlungen gegen den Anwalt hatten mehrere Strafanzeigen ausgelöst. Wie berichtet hatten Mitte Dezember mehrere Landesverbraucherzentralen – auch die brandenburgische – vor Michalak gewarnt: Dieser habe Tausende „zwielichtige“ Abmahnungen verschickt, um überall in Deutschland Bürger zu Zahlungen an einen Internetanbieter zu zwingen. Die von Michalak aufgesetzten Abmahnungen seien immer gleich gewesen, warnten die Verbraucherschützer. Demnach wurden die Empfänger der Briefe zur Zahlung von 174,08 Euro aufgefordert – andernfalls entstünden weitere Kosten. Als Auftraggeber wurde eine Firma in Dubai genannt, die eine Internetkontaktbörse betreibt, aber nach Medienberichten nicht einmal einen regulären Sitz in dem Emirat besitzen soll. Weiterhin wird Michalak in mehreren Internetforen als Anwalt dargestellt, der in den vergangenen Jahren auch für weitere zwielichtige Internetportale Zahlungen anmahnte.
Das alles reicht der Staatsanwaltschaft aber für ein weiteres strafrechtliches Vorgehen nicht aus. „Es gibt aus unserer Sicht bisher keinen Hinweis darauf, dass der Anwalt Kenntnisse von den unberechtigten Forderungen hatte“, so Roggenbuck. So sei das Verfahren wegen Geringfügigkeit eingestellt worden. Auch Michalak selbst hatte sein Vorgehen in der Vergangenheit verteidigt: In einer Erklärung zu seinen Mahnschreiben hieß es, die Verbraucherschützer würden „falsch“ beraten, wenn sie davor warnten, nicht auf seine Forderungen einzugehen.Henri Kramer
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