Landeshauptstadt: „Kein Eis für Nazis“

Innenstadt - Wassereis mit Orangengeschmack haben Mitglieder der Jungen Linken/ PDS gestern Nachmittag an Passanten in der Brandenburger Straße/ Ecke Lindenstraße verteilt. Aus den Boxen sang Farin Urlaub: „Scheint die Sonne auch für Nazis? Wenn“s nach mir geht, tut sie“s nicht, ich will “nen Sommer nur für mich.“ Neben dem roten Sonnenschirm stand ein Schild, darauf eine durchgestrichene Palmeninsel und die Parole: Kein Sommer für Nazis!

Ronny Besancon, Sprecher der Jungen Linken/PDS, erklärte die Aktion: „Mit ihrem Hass rauben Nazis besonders den dunkelhäutigen Ausländern ihre Lebensqualität. Wir wollen ihnen dafür auch ein Stück der eigenen Lebensfreude nehmen.“ Im Sommer gehöre dazu ein Eis und ein kühles Bier. Darum verteile man Sticker mit der Aufschrift: „Kein Eis für Nazis!“ oder „Kein Bier für Nazis!“. Auf einem weiteren Aufkleber steht: „Kein Döner für Nazis!“ Es sei absurd, so Bessancon, dass Rechtsextreme am liebsten alle Nicht-Deutschen aus dem Land jagen würden, aber selber gern Döner und Falafel essen.“

An der Aktion haben sich auch das Café Olga und der Döner-Kebab-Stand in der Charlottenstraße beteiligt sowie die Bar „On the Rocks“ in der Lindenstraße und die Bar Gelb in der Dortustraße, indem sie das Plakat mit der Parole der Aktion bei sich aufgehängt haben.

„Wir haben auch mit anderen Geschäftsinhabern und Cafébesitzern gesprochen, aber obwohl alle die Aktion gut fanden, wollten sie die Plakate nicht in ihren Läden zeigen“, so Besancon. Es sei traurig, dass die Angst vor eingeschlagenen Scheiben und Nazi-Drohungen in Potsdam so groß sei. Die Passanten reagierten indes positiv auf die Aktion. Viele nahmen dankbar ein Eis, aber auch die dazugehörigen Sticker, oft auch gleich für Freunde und Bekannte. Juliane Schoenherr

Juliane Schoenherr