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Sport: Kein Eiskanal am Brauhausberg

Der SC Potsdam feierte am Samstag beim traditionellen Ball und hofft, in zwei Jahren seinen Jugendclub-Neubau beziehen zu können

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„Wir werden keinen Eiskanal vom Brauhausberg herunter bauen“, sagte Jann Jakobs am Samstagabend im Hotel „Mercure“. Eine launige Bemerkung des Potsdamer Oberbürgermeisters, denn niemand hatte diesen Wunsch geäußert. Aber Jakobs kam natürlich nicht um Potsdams erfolgreiche Bobsportler herum, als er auf dem traditionellen Ball des SC Potsdam den mitgliederstärksten Sportverein des Landes würdigte. Dessen nationale und internationale Erfolge ebenso wie die Veranstaltungen, die der Klub in der Landeshauptstadt alljährlich auf die Beine stellt. „Die sind auch gut für Potsdams Tourismus-Marketing“, erklärte er. Und versprach, dass die Stadt den SC weiterhin unterstützen werde. Beispielsweise bei den Sommer- Bobanschub-Wettkämpfen, die in diesem Jahr für den 19. bis 21. Juni erneut auf der Brandenburger Straße geplant sind.

Die Kufensportler sind eine von 16 SC-Abteilungen, in denen derzeit 2672 Mitglieder aktiv sind und zu deren jüngsten „Kindern“ die Schwimmer der Abteilung Breitensport gehören. „Wir sind auf einem guten Weg“, erklärte Vereinspräsident Torsten K. Bork. Der Neubau von Jugendclub und Funktionsgebäude im Kirchsteigfeld – ein schon langjähriges Vorhaben des Vereins – soll nun endlich 2009 beginnen und im Jahr darauf fertig sein. Bork würdigte auch die gute Zusammenarbeit mit dem jetzt ein Jahr bestehenden Kuratorium des SC: „Dieses Kuratorium ist ein Glücksgriff und hat uns weitere Sponsoren beschert.“ Neben den Hauptsponsoren EWP und Remondis gehört seit jüngstem auch die Porta Möbel GmbH zu den großen Förderern des Vereins. „Dieses Unternehmen“, erläuterte Bork, „unterstützt besonders unser soziales Wirken, denn es will sich vor allem im Jugend- und Breitensport und für unseren Jugendklub Offline engagieren.“

„Die Unterstützung für den Verein ist in den letzten Monaten deutlich gewachsen“, bestätigte auch Peter Paffhausen, Geschäftsführer der Stadtwerke Potsdam und 1. Sprecher des SC-Kuratoriums. „Wir freuen uns schon auf die Olympischen Spiele im Sommer in Peking“, meinte Paffhausen, „und hoffen, dass auch der SC Potsdam dort mit mehreren Sportlern vertreten ist, die möglichst weit vorn dabei sein können.“ Zu den Peking-Hoffnungen des Vereins gehört 400-Meter-Läuferin Claudia Hoffmann, die nach überstandener Krankheit nun wieder voll im Training steht und hofft, das Ticket nach China zu erkämpfen. „Es wird schwierig, ist aber machbar“, glaubt die 25-Jährige, die am morgigen Dienstag ins Höhentrainingslager Flagstaff (USA) fliegt, um sich dort weiter auf die Nominierungswettkämpfe im Frühjahr und Sommer vorzubereiten. Am Samstag aber ließ sie es sich erst einmal beim Ball des SC gemeinsam mit Freund David Grunwald gut gehen. Ebenso wie 250 weitere Gäste, unter ihnen auch die 17-jährige Juliane Hinsche. Die neunfache Deutsche Meisterin im Behindertenschwimmen erhielt jetzt die Bestätigung, im September zu den 25 Deutschen im Paralympics-Jugendlager in Peking zu gehören. „Da werde ich als Zuschauerin die Sportler anfeuern. In vier Jahren will ich dann selbst als Aktive dabei sein“, erzählte der Schützling von Trainerin Birgit Marquardt.

Auch Lucas Kuske sieht seine international erfolgreiche Zeit noch vor sich. „Nach den Olympischen Spielen 2010 in Vancouver will ich möglichst weit vorn mitfahren“, erzählte der 26-jährige bisher einzige Bobpilot Potsdams. In diesem Jahr hofft er, „wieder einen guten Zweier und erstmals auch einen guten Viererbob zu bekommen.“ Im April geht es ins Trainingslager nach Rimini, ansonsten tanken Potsdams Bobsportler den Sommer über meist Kraft daheim im Luftschiffhafen – und rasen nicht den Brauhausberg herunter.

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