Landeshauptstadt: Kein Geld für Gebärden- Dolmetscher? HOT weist Vorwurf des Behindertenbeirats zurück
Waldstadt - Die Stadt Potsdam will dem Behindertenbeirat offenbar keinen Gebärdensprachen-Dolmetscher finanzieren. Das sagte Vorsitzender Hans-Eberhard Bewer gestern Abend auf der Sitzung des Beirats im neuen Haus der Begegnung in der Waldstadt.
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Waldstadt - Die Stadt Potsdam will dem Behindertenbeirat offenbar keinen Gebärdensprachen-Dolmetscher finanzieren. Das sagte Vorsitzender Hans-Eberhard Bewer gestern Abend auf der Sitzung des Beirats im neuen Haus der Begegnung in der Waldstadt. Der Beirat hatte für seine Sitzungen einen Übersetzer von der Stadt gefordert, weil sein gehörloses Mitglied Joachim Lange Diskussionen ohne diese Hilfe nicht mitverfolgen kann. Lange zeigte kein Verständnis für eine fehlende Unterstützung seitens der Verwaltung: Die Stadt sei „verpflichtet“, den Dolmetscher zu finanzieren, denn sie sei der Erklärung von Barcelona beigetreten. Damit habe sie sich auch auferlegt, Potsdam behindertengerecht zu gestalten.
Behindertenbeauftragter Helmut Erker wollte sich vor der Presse dazu nicht äußern. Nicht öffentlich versuchte der Behindertenbeirat gestern auch die Frage zu klären, die Ende Oktober für Aufregung in Potsdam sorgte: Welcher Vertreter der Stadt oder des Theaters soll 2005 Druck auf ein Mitglied ausgeübt haben, nachdem die PNN es mit einer kritischen Bemerkung über das Behinderten-WC im Neubau des Hans Otto Theaters zitiert hatte? Diesen Vorwurf hatten drei Mitgliedern auf dem jüngsten Behindertenforum geäußert. HOT-Sprecher Georg Kehren schloss gestern indes aus, dass ein Theater-Mitarbeiter den Beirat bedrängt habe. Zwar habe man telefonisch um Richtigstellung gebeten, „aber in höflicher Form und in der Sache berechtigt“.
Mittlerweile seien bereits sechs der 19 vom Behindertenbeirat genannten Mängel im Theater-Neubau an der Schiffbauergasse behoben, so Mitglied Jürgen Becker. Der „markanteste Fehler“ sei nach wie vor das zu enge Behinderten-WC. CDU-Stadtverordneter Volkmar Näder lobte die Bereitschaft des Kommunalen Immobilienservice (KIS) als Theaterbauherrn, die Mängel zu beseitigen. Beim Vor-Ort-Termin am 2. November habe er den Eindruck erhalten, dass alles „auf gutem Wege“ ist. Die Presse habe der KIS allerdings von diesem Rundgang durch das neue Theater ausgeschlossen, betonte Beiratsvorsitzender Bewer. just
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