
© Andreas Klaer
Kein Geld für Potsdamer Jugendclub: Sanierung der Bibliothek statt Ribbeckeck
Die Modernisierung des maroden Gebäudes in Bornstedt wird wohl wieder einmal verschoben - stattdessen soll in die Erweiterung der Stadtteilbücherei am Stern investiert werden.
Stand:
Die beinahe unendliche Geschichte des unsanierten Jugendclubs Ribbeckeck wird um ein weiteres Kapitel ergänzt: Erneut soll die Modernisierung des maroden Gebäudes in Bornstedt verschoben werden. Die Verwaltung bringt am heutigen Mittwoch einen Antrag in die Stadtverordnetenversammlung ein, der vorsieht, die Gelder, die bislang für die Sanierung des Ribbeckecks vorgesehen waren, zugunsten der Erweiterung der Stadtteilbibliothek am Stern umzuwidmen.
Die Bücherei könnte so, mit zwei weiteren Sanierungsprojekten, von dem Bundesförderprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ profitieren. Für die Sanierung und Erweiterung der Turnhalle an der Theodor-Fontane-Oberschule in Holzbauweise erhofft sich die Stadt rund 2 Millionen Euro aus diesem Topf, für die Sanierung der Gesamtschule Friedrich Ludwig Jahn am Luftschiffhafen 410.000 Euro.
Für die Bibliothek am Stern könnte etwa eine Million Euro fließen. Voraussetzung dafür ist aber ein ausreichender Eigenanteil. Dieser soll aus den im Haushalt eingeplanten 1,3 Millionen Euro für die Sanierung des Ribbeckecks kommen.
Sanierung sachlich und zeitnah zwingend notwendig.
Antrag der Verwaltung über die Bibliothek am Stern
Die Zweigbibliothek am Stern sei nicht barrierefrei, heißt es in dem Antrag. „Auch ist eine umfangreiche energetische Sanierung sachlich und zeitnah zwingend notwendig.“ Wie berichtet haben bereits Workshops mit Bürgerbeteiligung für die Umgestaltung der Bücherei stattgefunden, das Geld war aber noch nicht fest eingeplant.
Der Jugendclub Ribbeckeck, vor 25 Jahren als Provisorium gegründet und seither vor allem durch Jugendengagement erhalten, wird erneut auf die lange Bank geschoben. Mehrfach war die Sanierung - trotz politischer Bekenntnisse - verschoben worden, meist aus finanziellen Gründen. Im Antrag der Verwaltung heißt es nun: „Die Landeshauptstadt wird sich bemühen, die Sanierung des Ribbeckecks im Weiteren wieder in die mittelfristige Investitionsplanung mit aufzunehmen.“
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: