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Landeshauptstadt: Kein Geld für Zeitung

Dem Ortsteilblatt „Groß Glienicker Bote“ droht Aus

Groß Glienicke - Keine Mittel für Infos: Die Zuwendung von 2000 Euro für 2007 an den von Hans-Jürgen Merke (CDU) privat herausgegebene Zeitung „Groß Glienicker Bote“ durch den Ortsbeirat wurde auf der Sitzung am Dienstagabend einstimmig wieder zurück genommen.

Somit werden zunächst keine Gelder mehr für offizielle Informationen aus dem Ortsbeirat zur Verfügung gestellt, nachdem auf der Dezembersitzung bereits die Übernahme der Kosten für das Ortsteilblatt abgelehnt worden war. Nunmehr wollen sich Befürworter und Gegner der finanziellen Unterstützung des „Glienicker Boten“ (die Abstimmungen im Dezember verliefen fünf gegen vier) in absehbarer Zeit gemeinsam um eine neue Lösung bemühen. Peter Kaminski (Wählergemeinschaft) schlug vor, einen neuen gemeinsamen Antrag zu formieren. Ortsbürgermeisterin Doris Langenhoff (SPD) zeigte sich erleichtert über die Beendigung des Streits und regte eine offene Diskussion im Sinne der Bürger an. Ihr Wunsch sei: Wie auch immer eine Lösung aussieht, professionell müsse sie sein.

Die Stadtverwaltung habe in der Vermittlung Unterstützung angeboten. Zuvor hatte Andreas Menzel (Bündnis90/Grüne) wiederholt die „Macher des Ortsteil-Blattes“ kritisiert und der Ortsbürgermeisterin Selbstdarstellung und „Jubel-Journalismus pro Potsdam“ vorgehalten. Zudem habe er nach eigenen Angaben selbst den Nichtabdruck unpassender Beiträge erlebt.

Das Ortsteilblatt Groß Glienicke wurde nach einem einstimmigen Beschluss des Ortsbeirats vom 14. September 2004 ab März 2005 als offizielles Informationsblatt für den Ortsteil von der Stadt Potsdam herausgegeben. Der Aufwand sollte minimal gehalten und das Blatt überwiegend aus Anzeigen finanziert werden. Das sei jedoch nicht zu realisieren gewesen, da das Anzeigenaufkommen zu gering geblieben sei. So beantragte die Redaktion auf der Dezembersitzung 4000 Euro als Jahresetat, der bekanntlich abgelehnt wurde.

2004 hatte Hans-Jürgen Merke, damals noch Ortsbürgermeister, bereits den Groß Glienicker Boten als „unabhängiges Informationsblatt für die Region Groß Glienicke, Seeburg und Kladow“ als private Zeitung herausgegeben und in diesem Zuge die Inserenten vom früheren Gemeindeblatt Groß Glienicke übernommen. win

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