Landeshauptstadt: Kein guter Weg für Kranke
Physiotherapeutische Praxis nur schwer zu erreichen
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Physiotherapeutische Praxis nur schwer zu erreichen Groß Glienicke - Anna-Karoline Winterfeld führt eine physiotherapeutische Praxis in der Parzivalstraße in Groß Glienicke. Sie hat sich auf Wirbelsäule und Kopfbereich spezialisiert. Täglich kommen 75 Patienten hierher. Sieben Mitarbeiter konnte sie inzwischen einstellen. Doch seit kurzem scheint die Einrichtung gefährdet zu sein. Der Grund: Der Zustand der Straße vor der Tür ist mehr als erbärmlich. Jedes Fahrzeug, das von der Sacrower Allee in diese Anliegerstraße einbiegen will, sollte unbedingt anhalten. Dann muss man im Schritttempo durch tiefe Pfützen schaukeln und sich in einer Slalomfahrt weiter vorkämpfen. „Für die Zulassung der Praxis muss ich jedoch die Zugänglichkeit für Menschen mit motorischen Einschränkungen gewährleisten“, sagt sie den PNN. Und die Verantwortung dafür liege allein bei ihr und nicht beim Straßenbaulastträger. Winterfeld fühlt sich durch die Behörden verschaukelt. „Als ich im Frühjahr 2000 das Haus mieten wollte, war die Straße eigentlich noch ganz gut in Ordnung.“ In der Amtsverwaltung Fahrland versicherte man ihr, nach der Verlegung der Abwasserleitungen werde die Straße ausgebaut. Die Abwasserrohre liegen jetzt seit anderthalb Jahren in der Erde, die Straße wurde nur notdürftig geschlossen und wurde durch Witterung und zahlreiche Baufahrzeuge zur Stolperpiste. Gerade für Rollstuhlfahrer ist das Vordringen bis zur Praxis zeitweise unmöglich. „Seit März kämpfe ich jetzt bei der Stadt um eine Verbesserung“, klagt sie. „Die Straße in diesem Zustand zu belassen ist gefährlich.“ Die Potsdamer Fachbehörde kennt das Groß-Glienicker Problem. Man habe hier erst im Frühjahr dieses Jahres die unbefestigte Straßen glätten und verdichten lassen, so die Antwort. Was Winterfeld an der Antwort jedoch beunruhigt: Eine Grunderneuerung der Parzivalstraße sei in den nächsten drei bis vier Jahren nicht vorgesehen. Anna-Karoline Winterfeld hatte ihre Praxis in diesem schönen Winkel des Ortes im guten Glauben eröffnet. „Doch wenn der Anfahrtsweg so gefährlich ist, dann kommen die Leute bald nicht mehr hierher und ich muss meine Praxis verlegen“, befürchtet sie. W. Gutzeit
W. Gutzeit
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