Landeshauptstadt: Kein Kandidat in Sicht

Auch nach mehr als drei Monaten fehlt dem Potsdamer Migrantenbeirat ein gewählter Vorsitzender. Das Gremium soll die Interessen der in Potsdam lebenden Migranten politisch vertreten. Im Oktober war die bisherige Vorsitzende Olga Schummel (Linke) nach zwei Jahren zurückgetreten und hatte ihren Platz als Beiratsmitglied geräumt. Vorausgegangen waren Auseinandersetzungen innerhalb des Gremiums. Schummel hatte zu ihrem Rücktritt erklärt, sie sei „unberechtigt angegriffen“ worden, weswegen keine weitere Zusammenarbeit in der bestehenden Besetzung des Beirats möglich sei.

Als stellvertretende Vorsitzende leitet seitdem Thi Minh Lien Ngo die Sitzungen. Die Arbeit gehe weiter, auch ohne gewählte Vorsitzende, sagte sie am Donnerstag am Rande der Sitzung des Beirats den PNN. Die Aufgaben der Vorsitzenden seien auf die anderen Mitglieder verteilt worden. Einen Kandidaten für die Nachfolge von Schummel gebe es bisher nicht. Einen Zeitpunkt für eine Neuwahl eines Vorsitzenden könne sie deshalb auch nicht nennen. Es sei sehr schwierig einen passenden Kandidaten für die ehrenamtliche Aufgabe zu finden, weil die Arbeit zeitlich sehr aufwendig sei, so Thi Minh Lien Ngo.

Eine große Aufgabe sei auch die bundesweite „Interkulturelle Woche“, die in diesem Jahr in Potsdam eröffnet wird. Am 21. September soll diese mit einem Gottesdienst in der St. Peter und Paul Kirche auf dem Bassinplatz eröffnet werden. Anschließend soll es ein Straßenfest in der Innenstadt geben, auf dem sich die verschiedenen „Migrantencommunities“ präsentieren, hieß es in der Beiratssitzung. Außerdem soll die diesjährige Verleihung des Potsdamers Integrationspreises am 23. September zusammen mit einem Migrantenball veranstaltet werden. Ein Konzept dafür soll zur nächsten Sitzung konkretisiert werden, um dann Sponsoren zu suchen. Marco Zschieck