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Kommentar über fragwürdiges Elternverhalten beim Stadtwerke-Fest: Kein Kinderspiel

Beim diesjährigen Stadtwerke-Fest wurden zwischendurch mehrere Kinder vermisst - und es gab noch andere fragwürdige Szenen. Die Stadtwerke müssen künftig stärker auf die Bestimmungen des Jugendschutzes hinweisen, meint PNN-Autor Henri Kramer.

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Potsdam - Die Szene wirkte grotesk: Eine Mutter, Mitte 35, tanzt ausgelassen zum Konzert von Cyndi Lauper, Reihe 7, etwas links von der Bühne. Neben ihr liegt ein kleiner Junge, vielleicht sechs Jahre alt, auf dem Boden, den Rucksack der Frau als Kopfkissen und hält sich die Ohren zu – oder knetet zwischendurch einen Anti-Aggressionsball. Er fühlt sich also, gegen 21 Uhr für ein Kind nicht unverständlich, unwohl. Die Mutter: Tanzt. Ungerührt. Erst als Besucher – auch der Autor dieser Zeilen – sie ansprechen, verlässt sie widerstrebend den Platz, ihren Jungen im Schlepptau. Zur selben Zeit laufen während des Auftritts Suchmeldungen über die Videoleinwand: Ein Dreijähriger wird vermisst. Dann ein Sechsjähriger. Alle sollen die Augen offenhalten und das Kind rechts neben der Bühne zur Station des Deutschen Roten Kreuzes kommen. Etwas später zum Glück die Meldung: „Alle Kinder sind wieder da.“

Das alles ist vor allem eines: Kindeswohlgefährdung. Es ist sicherlich nichts dagegen einzuwenden, mit Kindern und Hörschutz nachmittags und auch am frühen Abend ein Open Air zu besuchen. Allerdings gilt auch bei normalen Abendkonzerten – für die man Eintrittskarten kauft – eine Altersbeschränkung ab sechs Jahren. Darauf sollten die Stadtwerke bei ihren nächsten Festen noch einmal sehr viel deutlicher hinweisen, statt allgemein auf Bestimmungen des Jugendschutzgesetzes hinzuweisen – denn diese Regeln kennen manche Eltern offensichtlich nicht oder müssen noch einmal deutlich daran erinnert werden.

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