zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Kein natürlicher Kräutermix

Chill out warnt vor „Spice“: Risiko nicht einschätzbar

Stand:

Vor den Gesundheitsgefahren der Substanz „Spice“ warnt aus aktuellem Anlass der Leiter der Potsdamer Suchtpräventionsstelle Chill out, Rüdiger Schmolke. Der Stoff enthalte chemisch hergestellte Cannabinoide, die ähnlich „psychoaktiv“ wirkten, wie Cannabis selbst. „Spice ist also keineswegs nur ein natürlicher Kräutermix“, so Schmolke.

Man wisse nicht, wie die Gesundheitsbehörden und die Politik auf den „Spice-Hype“ reagierten. Die Suchtpräventionsstelle aber rate schon jetzt: Finger weg von Spice. Über die Risiken und Langzeitwirkungen des Rauchens dieser Substanz beziehungsweise des Zusatzes des sogenannten JWH-018 sei bislang so gut wie nichts bekannt. Damit fehle jede Grundlage zur Einschätzung eines geeigneten Risikomanagements, sagt der Drogenberater. Auch die Händler dieses Stoffen müssten entsprechend Verantwortung übernehmen, fordert Rüdiger Schmolke. Spice müsse sofort aus dem Programm genommen werden. Wer unterstützte, dass Hersteller die Inhaltsstoffe ihrer Produkte verschleiern, handele unverantwortlich, so Schmolke. Spice zu verbieten, sei allerdings nicht der richtige Weg. In den vergangenen Jahren habe es in Deutschland eine „beispiellose Verbotswelle“ für psychoaktiv wirkende Stoffe gegeben, darunter auch einheimische Pflanzen und Pilze, für die nun ein relativer „Problemkonsum“ nun nicht dokumentiert sei. Spice zeige, dass findige Produzenten immer einen Weg finden, das Betäubungsmittel zu umgehen. Nur eine Drogen-Kontrollstrategie, die diese Substanzen legalisiert, schaffe nach Schmolkes Auffassung eine dauerhafte Lösung des Drogenproblems. pst

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })