Landeshauptstadt: Kein Platz für kleine Kicker
Verein braucht Fußballplätze, doch die Stadt mauert
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Bornstedter Feld - Mehr Plätze für den Jugendfußball fordert der Verein Potsdamer Kickers von der Stadt. Nachdem vor mehreren Wochen mehr als 200 Unterschriften gesammelt und an die Stadtverwaltung übergeben wurden, gibt es nun erstmals Bewegung in der Frage. Wie die Stadt gestern mitteilte, habe Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) am Montag an den Vereinsvorsitzenden Detlef Harms einen Brief geschickt und diesen gebeten, die Suche nach neuen Fußballplätzen mit dem Fachbereich Sport abzustimmen. Harms sagte gestern, er habe das Schreiben noch nicht erhalten. Eigentlich habe der Vereinschef gehofft, mit Jakobs direkt sprechen zu können.
Dem Verein mangele es an Kapazitäten für den Spielbetrieb. Der Grund: In den letzten Jahren ist der Verein vor allem im Jugendbereich gewachsen. Unter den 440 aktiven Mitgliedern sind 350 Kinder und Jugendliche. „Für die neue Saison haben wir allein 13 Jugendmannschaften angemeldet“, erklärte Harms. Dafür reiche der Kunstrasenplatz an der Kirschallee nicht mehr aus. „Wir sind einer der größten Sportvereine und haben hier die schlechtesten Bedingungen“, so Harms.
Die Lösung für den Verein wäre, Brachflächen hinter dem bestehenden Sportplatz zu nutzen. Die Stadt prüfe das zurzeit, hieß es gestern. Die Sportstättensituation im Potsdamer Norden solle langfristig verbessert werden. Dabei verwies die Stadt auf den Sportplatz in Neu Fahrland, der ab dem kommenden Frühjahr genutzt werden könne. Für Harms wäre der Platz allerdings zu abgelegen, um Kinder aus dem Bornstedter Feld dort spielen zu lassen. Der Platz in Neu Fahrland wäre allenfalls eine Ausweichlösung für das Training einzelner Mannschaften. Es fehlen auch ausreichende Umkleiden und sanitäre Anlagen.
Die Finanzierung einer weiteren Sportstätte sei wegen der angespannten Haushaltslage derzeit nicht gegeben, teilte die Stadt mit. Dafür bekommt der Verein vielleicht Unterstützung. Mario Auping, Chef des Berliner Casa-Einrichtungshauses, möchte dem Verein helfen und sammelt Spenden. Etwa 10 000 Euro habe er schon zusammen.Marco Zschieck
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