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Paradiesisch. Hartmut Dorgerloh mit dem Plakat für die Sommerausstellung.

©  dpa

Landeshauptstadt: Kein Renner

Nach dem Rekordjahr 2012 kamen deutlich weniger Besucher in die Potsdamer Schlösser

Von Katharina Wiechers

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Sanssouci - Es ist der eigene Erfolg, der die Besucherstatistik der Schlösserstiftung (SPSG) vermiest hat: Im Vergleich zu den Rekorden im Friedrich-Jahr 2012 gingen die Zahlen im gerade zu Ende gegangenen Jahr deutlich zurück. Fast 200 000 zahlende Gäste weniger wurden 2013 in den Potsdamer Schlössern gezählt, das entspricht einem Rückgang von knapp 16 Prozent.

„Friedrich war einfach der Renner“, sagte der SPSG-Generaldirektor Hartmut Dorgerloh am gestrigen Dienstag bei der Jahrespressekonferenz der Stiftung in der Orangerie im Park Sanssouci. Mit weniger Besuchern habe er daher gerechnet. „Friederisiko-bereinigt haben wir stabile Zahlen.“ Doch es war nicht nur der Vergleich zum Rekordjahr, auch das schlechte Wetter im ersten Halbjahr und die vielen Schließungen machten sich in der Besucherstatistik bemerkbar. So sind zum Beispiel im Neuen Palais immer noch Marmor- und Grottensaal wegen Sanierungsarbeiten gesperrt, und auch das Schloss Babelsberg darf nicht betreten werden. „2012 haben wir sozusagen im Schaufenster gearbeitet, 2013 eher hinter den Kulissen“, sagte Dorgerloh.

Und auch 2014 bleibt noch viel zu tun. So will die Stiftung allein im laufenden Jahr 21 Millionen Euro aus dem Masterplan von Bund und Ländern für den Erhalt der Schlösser und Gärten ausgeben (PNN berichteten). Hinzu kommt noch die eine Million, die die Stadt Potsdam in diesem Jahr das erste Mal an die Stiftung überweisen muss – während die SPSG im Gegenzug auf einen Parkeintritt verzichtet. Mit dem städtischen Geld sollen vor allem die Wege und Beete im östlichen Lustgarten nahe der Bildergalerie sowie die Entwässerung des Holländischen Gartens erneuert werden. Außerden will die Stiftung innerhalb der Heckenquartiere Obstbäume pflanzen, die schon im 18. Jahrhundert dort standen. „Alle werden merken, dass wir die Mittel gut einsetzen“, sagte Dorgerloh.

Ein Projekt schließt die Stiftung 2014 auch ab. So können im September nach sechs Jahren Bauzeit endlich die Kolonnaden am Neuen Palais wiedereröffnet werden. Im Herbst 2013 wurden bereits die Gerüste abgebaut, nun müssen noch die Außenanlagen wiederhergestellt werden. Der Abschluss der Arbeiten wird dann mit dem „Carrousel de Sanssouci“ gefeiert – die von den Höfischen Festspielen Potsdam inszenierte barocke Pferdeoper.

Dies wird nicht die einzige Veranstaltung bleiben, die die Stiftung in diesem Jahr in Potsdam plant. So wird zum Beispiel im Sommer an die Unterzeichnung der Mobilmachung durch Kaiser Wilhelm II. im Neuen Palais erinnert, mit der die Weichen für den Ersten Weltkrieg gestellt wurden. Vom 2. Juli bis zum 31. Oktober soll im oberen Fürstenquartier unter anderem die Original-Feder gezeigt werden. Außerdem erscheint im Herbst auch wieder ein neuer Bestandskatalog der Stiftung, dieses Mal widmet er sich den Textilien im höfischen Interieur unter Friedrich II. Im September wird der Band im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte vorgestellt.

Höhepunkt soll in diesem Jahr die Open-Air-Ausstellung „Paradiesapfel“ in Park Sanssouci sein. Sie beschäftigt sich mit Themen wie der Gartenkunst und der Gartenarbeit, aber auch mit dem Einfluss des Klimawandels auf die grünen Oasen Potsdams. Katharina Wiechers

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