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ATLAS: Kein Sieger

Bitte, keinen Jubel über das gestiegene Interesse an der Europawahl in Potsdam. Sicher, mit 37 Prozent sind mehr Landeshauptstädter als 2004 an die Urne gegangen, Potsdam liegt auch etwa zehn Prozent über dem erwarteten Landesdurchschnitt.

Stand:

Bitte, keinen Jubel über das gestiegene Interesse an der Europawahl in Potsdam. Sicher, mit 37 Prozent sind mehr Landeshauptstädter als 2004 an die Urne gegangen, Potsdam liegt auch etwa zehn Prozent über dem erwarteten Landesdurchschnitt. Aber stolz darf das Ergebnis keinesfalls machen. Noch immer scheinen mehr als 60 Prozent der Potsdamer keinen Sinn in der Wahl eines Europäischen Parlaments zu erkennen. Doch wann wird nach den Gründen des Desinteresses gesucht? Ist es die fehlende Verständlichkeit europäischer Entscheidungswege? Fehlt womöglich die Macht eines EU-Parlaments, eine Regierung bestimmen zu dürfen, um Interesse beim Wähler zu wecken? Sind es die deutschlandweiten Listen mit Namen, die für einen Großteil nichtssagend sind? Ist es gar eine grundsätzliche Ablehnung des europäischen Vereinigungsgedankens? Es gibt viel zu tun, Europa in den Köpfen der Potsdamer zu verankern. Aufgaben, die vor allem jene zu bewältigen haben, die nun über Gewinne und Verluste diskutieren und Bundestrends ausmachen wollen: die Parteien. Sie sollten endlich erkennen, erst einmal die mitzunehmen, die Gewinne, Verluste und Trends erzeugen: die Wähler. Ansonsten hat der nächste Europawahl-Sonntag nach wie vor denselben Verlierer in Potsdam: Europa selbst.

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