Landeshauptstadt: Kein Steuergeld für die Garnisonkirche
Land, Stadt und Fördergesellschaft lehnen Vorstoß der kirchlichen Stiftung für den Wiederaufbau ab
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Innenstadt - Für den Wiederaufbau der Garnisonkirche soll es keine Fördergelder geben. Brandenburgs Landesregierung, die Stadt und die Fördergesellschaft für den Wiederaufbau (FWG) erteilten dem Vorschlag von Peter Leinemann, Verwaltungsvorstand der Stiftung Garnisonkirche, wegen schleppend fließender Spenden ein Drittel der Baukosten von 100 Millionen Euro mit öffentlichen Geldern abzudecken, eine Absage. Die Landesregierung schloss am Freitag kategorisch aus, dass Mittel aus Fördertöpfen für das Gotteshaus fließen. „Für den Wiederaufbau sind bislang keine Steuergelder eingesetzt worden, noch sind dafür welche im Landeshaushalt eingeplant. Die Landesregierung hat das auch nicht vor“, sagte ein Sprecher des Finanzministeriums. Bislang gab es vom Land 2010 knapp zwei Millionen aus früherem DDR-Parteivermögen. Dabei soll es bleiben, hieß es. Auch das Rathaus reagierte verwundert auf den Vorstoß der Stiftung. „Das hat uns schon sehr überrascht“, sagte Stadtsprecher Stefan Schulz. „So war das auch nicht verabredet.“ Laut einem Beschluss des Stadtparlaments soll kein Geld der Stadt mehr in den Kirchenneubau fließen. Potsdam gibt für die Kirche das Grundstück an der Breiten Straße her und will das alte Rechenzentrum abreißen. Die Fördergesellschaft wies ausdrücklich auf das eigene Bekenntnis hin, den Bau ausschließlich mit Spendengeld zu bestreiten. Ein Sprecher des Infrastrukturministeriums sagte, für die Kirche gebe es „keinen Cent, das passt nicht“. Aus dem Fördertopf für Stadtumbau seien aber Zuschüsse für den Umbau des Rechenzentrums und das Umfeld denkbar. Die Stadt sucht zudem nach einem Ort, wo das Mosaikband „Der Mensch bezwingt den Kosmos“ von Fritz Eisel angebracht werden kann. Noch hängt es am Ex-Rechenzentrum. Geeignete Wände an Schulen und Turnhallen gab es nicht. Jetzt sucht der Beirat für Kunst einen geeigneten Platz. axf
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