Sport: Kein unbedingter Druck
Handball-Regionalligist 1. VfL Potsdam spielt Samstag in Brandenburg/Havel
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Die Handballer des SV 63 Brandenburg West, am kommenden Samstag ab 18 Uhr Gastgeber für den benachbarten 1. VfL Potsdam, stehen in der Regionalliga Nordost seit ihrem Aufstieg im Sommer 2006 im Ruf, vor heimischer Kulisse zu vergleichsweise außergewöhnlichen Leistungen fähig zu sein. Die Heimstärke der Havelstädter gilt unter der Konkurrenz als sprichwörtlich. Die Stimmung im engagiert mitgehenden Publikum beflügelt an guten Tagen und tut ihr Übriges dazu, dass sich die Spieler in vertrauter Umgebung für den sportlichen Erfolg im übertragenen Sinne reinhauen.
Umso mehr erstaunte es, dass im bisherigen Saisonverlauf der als sich für diese Spielklasse als eindeutig zu schwach erweisende Tabellenletzte HSV Grimmen und unlängst erst die Bramstedter TS in der Brandenburger Sporthalle an der Max-Josef-Metzger-Straße gewinnen konnten. „Uns fehlen diese Punkte jetzt natürlich. Die sich zwischenzeitlich für uns schon dramatisch zuspitzende Situation hat sich nach unseren jüngsten Erfolgen über Hamburg und die HSG Hohn/Elsdorf jedoch deutlich entspannt“, wertete Brandenburgs Trainer Peter Höhne, der im Zusammenhang mit dem VfL davon spricht, „dass das kein Gegner ist, den wir schlagen müssen“. Höhne gebrauchte diesen Allgemeinplatz in Erinnerung an das 14:22 seines Vereins im Hinspiel, in dem die Brandenburger nicht den Eindruck vermittelten, sich mit aller Konsequenz um einen knapperen Spielausgang bemühen zu wollen.
Übermorgen, da sind sich zumindest die ehemaligen VfL-Spieler Steffen Baumgart und Björn Rupprecht sicher, wird das Engagement stimmen. Der SV 63 hat schließlich Heimvorteil. Gewisse Animositäten, die seit Baumgarts Weggang vom VfL im Raum stehen, tun ihr Übriges. In Brandenburg ist Baumgart, wie nicht anders zu erwarten stand, längst wertvoller Bestandteil einer Gemeinschaft geworden, die zuletzt 27:23 bei der stark abstiegsgefährdeten HSG Hohn/Elsdorf gewann und sich dort insbesondere auf die gute Torhüterleistung Matthias Junges stützen konnte. „Steffen Baumgart tut uns unheimlich gut“, sagt Peter Höhne über den einsatzfreudigen Linksaußen und fügt an, dass er die Gäste „diesmal zumindest ins Schwitzen bringen will“. Ob er sich ernsthafte Chancen auf eine Überraschung ausrechnet, ließ Höhne, der den VfL in dessen vergangenem Heimspiel gegen AMTV Hamburg beobachtete, nicht eindeutig durchblicken. Brandenburgs Rückraumspieler Björn Rupprecht, der in dieser Saison auch schon wieder bei insgesamt 124 geworfenen Toren angelangt ist, sagt, dass „bei uns für ein gutes Resultat wirklich alles stimmen muss“.
Das Spiel selbst, zu dem die 550 Zuschauer fassende und an der Ortsausfahrt nach Genthin gelegene Halle des SV 63 Brandenburg West sehr gut besucht sein wird, wird zeigen, wie die Kräfte zwischen den beiden Nachbarn aktuell verteilt sind. Die Spieler des VfL rechnen mit einer körperlich intensiven Partie, in der sie sich für den Tageserfolg vom Ergebnis her beizeiten absetzen müssten.
Thomas Gantz
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