Sport: Kein Wunschkonzert in Wolfsburg
Seit langem erste Pflichtspielniederlage des 1. FFC Turbine
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„Fußball ist kein Wunschkonzert – einmal musste es ja passieren“, sagte Trainer Bernd Schröder nach der seit langem ersten Pflichtspielniederlage des 1. FFC Turbine Potsdam den PNN. Vor gut 600 Zuschauern verlor der Deutsche Meister die Bundesligabegegnung im Stadion am Elsterweg mit 1:2 (0:1) gegen den VfL Wolfsburg.
Spielerin des Tages war Zsanett Jakabfi, die beide Tore für den Gastgeber erzielte. In der 23. Minute verlor Josephine Henning einen Duell gegen die routinierte Martina Müller, die Jakabfi einsetzte. Von der Strafraumgrenze traf die Ungarin ins kurze Eck. Die Potsdamer Abwehr sah diesem Spielzug nahezu tatenlos zu. Schon hier wurde deutlich, dass es einigen Spielerinnen offensichtlich an Frische und Selbstbewusstsein fehlt, die Regisseurin Fatmire Barajmaj nicht ausgeschlossen. Nach dem Rückstand erhöhten die Gäste das Tempo, ein Kopfball von Babett Peter ging vorbei, ein Alleingang von Bajramaj verpuffte, und als Yuki Nagasato dann traf (29.), entschied Schiedsrichterin Kurtes auf Abseits.
Nach dem Seitenwechsel ein Schock für Turbine: Die Wolfsburgerin Chandraratne riss Isabel Kerschowski in vollem Lauf zu Boden, wofür sie die Gelbe Karte sah. Die Potsdamerin musste behandelt werden, hatte sich an der Schulter verletzt. Die spätere Untersuchung bestätigte den Verdacht auf eine Schultergelenksprengung. Damit fällt Kerschowski für längere Zeit aus, nachdem bereits Tabea Kemme (Sperre) und Jessica Wich (Verletzung) nicht zur Verfügung stehen. Für Kerschowski wurde Daniela Löwenberg eingewechselt.
Den Potsdamerinnen gelang es nun, eine Reihe von Chancen herauszuarbeiten, doch zum Abschluss kamen sie nicht. „Fußballerisch läuft heute zuwenig zusammen“, erkannte Trainer Schröder, „Wer so viele Chancen vergibt, kann nicht gewinnen.“ Der kämpferisch äußerst starke und mit gefährlichen Kontern aufwartende VfL Wolfsburg machte es besser: In der 74. Minute war es wiederum Jakabfi, die nach einer schwachen Abwehr von Löwenberg im Nachschuss ins Potsdamer Tor traf: 2:0.
Immerhin gaben sich die Potsdamerinnen auch danach nicht auf. Nach klugem Zuspiel von Barajmaj schob Yuki Nagasato aus 13 m zum 1:2 ein. Doch da schrieb man bereits die 90. Minute. Als Nadine Keßler unmittelbar darauf eine Kopfballchance vergab, war die Niederlage besiegelt. Damit ist kein Team in der Bundesliga mehr ohne Punktverlust. Turbine bleibt aber wegen des besseren Torverhältnisses vor Wolfsburg Tabellenerster. E. Hoh
1. FFC Turbine: Sarholz ; Schmidt, Peter, Henning; Odebrecht, Zietz, Keßler, I. Kerschowski (55. Löwenberg); Nagasato, Bajramaj, Mittag
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