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Tradition. Das Modell der ersten Filmateliers der Ufa-Filmstudios.

© M. Thomas

Landeshauptstadt: Keine Angst vor Bayern

Studios wollen Deutschlands Nummer eins bleiben

Stand:

Die Studio Babelsberg AG ist sich sicher, ihren Platz als Deutschlands Top-Standort für Kino-Großproduktionen verteidigen zu können. Kulissen wie derzeit für „Die drei Musketiere“ könne man nur hier effektiv und in der entsprechenden Größe bauen, sagte Christoph Fisser, einer der beiden Studio-Chefs. Fast fünf Millionen Euro habe man in den letzten beiden Jahren allein im Art Department investiert, unter anderem für eine hochmoderne Fräse für die Tischlerei.

Fisser reagierte daher gelassen auf das Säbelrasseln aus den Münchener Bavaria-Studios, die ihre Kapazitäten erweitern wollen, um Potsdam den Rang als Nummer eins abzulaufen. „München wird nicht ausbauen“, gab Fisser sich zuversichtlich. Ein neues Studio „in einer der teuersten Gegenden“ der bayerischen Landeshauptstadt zu errichten, verursache Kosten in „so unverhältnismäßiger“ Höhe, dass es wirtschaftlich nicht zu verantworten sei.

Allerdings stagnieren auch die eigenen Expansionspläne. Bekanntlich suchen die Studios schon seit langem nach Erweiterungsflächen. Eine positive Nachricht konnte Fisser gestern nicht vermelden. Stadtverwaltung und Landesregierung hatten zuletzt mehrfach öffentlich Unterstützung zugesichert. Im Gespräch war das Privatgelände der Firma Maximum auf dem Gelände des früheren Karl- Marx-Werks, wo sich die Studios bereits eingemietet haben. Erweitern muss die Filmschmiede nicht zuletzt, weil der Nutzungsvertrag für ein mit der Außenkulisse „Berliner Straße“ bebautes Areal ausläuft. „Höchstens bis 2013“ könne sie dort noch stehen, so Fisser. Danach will sich der Filmpark an der Stelle erweitern.

Bei der Zahl der Kinoproduktionen geht der Trend nach dem Krisenjahr 2009 wieder aufwärts. 2010 sei man „weit besser“ ausgelastet, so Fisser. „Die drei Musketiere“ sei die sechste internationale Produktion in diesem Jahr. Er sei zuversichtlich, danach einen weiteren großen Film nach Babelsberg zu holen. Dennoch warnte Fisser vor überzogenen Erwartungen. Hollywood befinde sich weiter in der Krise. Dort würden 70 Prozent weniger Filme produziert als vor dem weltweiten Finanzkollaps. pee

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