Landeshauptstadt: Keine Kartoffeln, aber Schals und Bücher
Schlösserläden erwirtschafteten seit 1997 675 000 Euro für die Stiftung: Sanssouci hat jetzt einen Gartenshop
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Sanssouci hat jetzt einen Gartenshop. Zum Start dieser Saison hat er vor einigen Tagen in dem Holzpavillon nahe der Historischen Mühle eröffnet. Dort sollten vor allem eilige Touristen auf dem Weg zurück zum Busparkplatz schnell noch ein Souvenir kaufen, doch diese Konzeption ist offensichtlich nicht aufgegangen. Nunmehr werden hier zwar weder Grabegabeln noch Saatkartoffeln, aber kleinerer Gartenschmuck und Gartenbücher angeboten, dazu Taschen und Schals, die beispielsweise Pfauen mit Päonien zeigen. Auch einen Prosecco „Sanssouci“ gibt es. Die Tage des Holzpavillons sind ohnehin gezählt, denn er steht auf dem Grundstück des zukünftigen Besucherzentrums, das bis 2012 gebaut werden soll.
Nicht davon betroffen ist der Küchenshop im Seitenflügel des Schlosses Sanssouci, der ebenfalls mit Saisonbeginn wieder eröffnet wurde. Er bietet auch nach historischen Rezepten gerösteten Kaffee an, von dem seit dem Vorjahr bereits 2500 Packungen verkauft wurden. Mit dem „Café Classic Sanssouci“ können mehr als 250 Jahre später Touristen einen Kaffee kaufen und trinken, wie ihn der Alte Fritz liebte. Er wird schonend 20 Minuten lang und damit 18mal so lange geröstet wie der heutige Industriekaffee und nur bei 215 statt üblicherweise über 500 Grad Celsius. Nach historischen Rezepten hergestellt werden auch die Marmeladen, Gelees, Säfte oder Kirschen in Sekt, die zu einem Renner geworden seien. Kochbücher zum Nachkochen gibt es auch, so „Essen und Trinken mit Theodor Fontane“, dazu Küchenutensilien und ein erlesenes Angebot an Silberwaren.
Insgesamt neun Museumsshops betreibt der Verein Freunde der Preußischen Schlösser und Gärten, dazu betreut er 25 kleinere Verkaufsstellen in den brandenburgischen Landschlössern. Zum großen Teil mit ehrenamtlichen Kräften besetzt, erwirtschafteten sie seit 1997 Überschüsse in Höhe von 675 000 Euro. Sie kommen in voller Höhe Restaurierungsaufgaben im Potsdam-Berliner Weltkulturerbe zugute. Im Vorjahr waren es 130 000 Euro, die für die Sanierung des Mausoleums der legendären Königin Luise im Schloss Charlottenburg verwendet werden. E. Hoh
Küchenshop im Schloss Sanssouci, öffnet Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr, der Gartenshop an der Historischen Mühle von 11 -bis 18 Uhr.
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