ATLAS: Keine Logik
Sabine Schicketanz über den neuen Wirbel um Kongsnæs
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Kongsnæs und kein Ende: Wieder gibt es Wirbel um die Matrosenstation am Jungfernsee. Das neueste Kapital der Geschichte scheint dem bisher Geschehenen noch eins draufzusetzen: Aus offenbar heiterem Himmel entschließt sich die Stadt, die Matrosenstation doch neu auszuschreiben. Das wollte Oberbürgermeister Jann Jakobs bereits im vergangenen Herbst durchsetzen, doch die Stadtverordneten sperrten sich. Jetzt sollen sie im Hauptausschuss mehrheitlich Ja gesagt haben – was die Entscheidung nicht nachvollziehbarer macht. Denn öffentlich ist lediglich bekannt: Es gab eine Ausschreibung, es gab mehrere Bieter, einer zeigte sich zum Schluss bereit, den zwischenzeitlich deutlich erhöhten Verkehrswert für das Grundstück zu zahlen. Was der Logik nach folgt, ist der Zuschlag an diesen Bieter – also die Landstedt GbR. Doch Logik scheint im Fall Kongsnæs nicht am Zug. Was es sonst ist, darüber schweigt die Stadtverwaltung sich allerdings aus. Das Argument, es gebe noch vier weitere Interessenten, zählt dabei nicht. Schließlich wird es immer Ausschreibungen geben, die entschieden werden, obwohl Interessenten die Teilnahme verpasst haben. Klar ist, dass die Stadt die Umstände aufklären muss. Sonst fühlt sich mancher ein Jahr nach dem Battis-Bericht womöglich an die Willkür-Vorwürfe von Günther Jauch erinnert.
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