Landeshauptstadt: Keine Lust auf alte Defa-Filme
Jutta Hoffmann: „Nur wenn ich muss“
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Die in Potsdam lebende Schauspielerin Jutta Hoffmann schaut sich ihre alten Filme aus DDR-Zeiten nur noch ausnahmsweise an. „Nur wenn ich muss, bei Veranstaltungen der Defa-Stiftung“ sehe sie sich in den alten Rollen noch, sagte die 71-Jährige in einem Interview. Filme wie „Schlüssel“ oder „Anlauf“ finde sie zwar „ganz toll“, aber: „Populär sind die Filme nicht. Das ist ein wunder Punkt. Alle dürfen sagen: DDR, Stasi, Dreck“, meinte die 71-Jährige, die es als Charakterdarstellerin in Ost wie West zu Anerkennung brachte.
In der DDR war Hoffmann ein populärer Star („Der Dritte“ mit Armin Mueller-Stahl), bis sie nach ihrem Protest gegen die Ausbürgerung des Liedermachers Wolf Biermann 1976 hinausgeekelt wurde. Anfang der 80er Jahre ging Hoffmann endgültig in den Westen, heute lebt sie in der brandenburgischen Landeshauptstadt. Der Wechsel sei schwierig gewesen. „Ja, ich habe ein Publikum verloren und musste ein neues gewinnen, ein fremdes, was schwer und ziemlich klemmig war, aber dann doch im Machen gelang“, sagte Hoffmann. Heimweh nach der DDR habe sie nicht gehabt.
Hoffmann inszeniert derzeit am Potsdamer Schlosstheater die Komödie „Das Spiel von Liebe und Zufall“. Als Schauspielerin habe sie sich bewusst rargemacht: „Wenn ich denke, es gibt ein Projekt oder einen, bei dem es sich lohnt, dabei zu sein, spräche nichts dagegen. Ab und an ist ein Drehbuch hier – ist aber nie mein Ding“sagte sie im Interview. dpa
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