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Landeshauptstadt: Keine Schießerei mehr in der Tangersdorfer Heide EMB spendete 10000 Euro für Geländeankauf

Das Beispiel könnte auch in Potsdam Schule machen, findet der Direktor des Naturkundemuseums Dr. Detlef Knuth.

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Das Beispiel könnte auch in Potsdam Schule machen, findet der Direktor des Naturkundemuseums Dr. Detlef Knuth. Lächelnd gesteht er ein, dass er auch schon die Fühler ausgestreckt habe in Richtung EMB und Stadtwerke. Gestern war er jedoch erst einmal nur Gastgeber für die Spendenübergabe von 10000 Euro für die Tangerdorfer Heide im Naturpark Uckermärkische Seen. Seit drei Jahren wirbt die Erdgas Mark Brandenburg GmbH (EMB) bei ihren Kunden für den Naturschutz und hat das Angebot „EMB Natur“ aufgelegt, das 0,058 Cent pro Kilowattstunde oder zwischen 14 und 15 Euro im Jahr zusätzlich zum Gaspreis kostet. Das Geld wird für die Naturparks Uckermärkische Seen und Nuthe-Nieplitz verwendet. Den genannten Aufschlag zu zahlen, ist natürlich freiwillig. Auch in Zeiten des Sparens haben sich aber immerhin rund 300 EMB-Kunden von insgesamt 110000 dazu entschlossen, tiefer ins Portmonee zu greifen. Der Spendenbetrag wurde von der EMB aus Eigenmitteln noch einmal um mindestens das Doppelte aufgestockt, so dass seit Start der Aktion 30000 Euro zusammenkamen, die zweckgebunden für die beiden Naturparks eingesetzt wurden. Gestern konnte im Beisein von Landwirtschafts- und Umweltminister Wolfgang Birthler wiederum Geld von EMB-Geschäftsführer Ulf Altmann an den Vorsitzenden der Stiftung Naturlandschaften Brandenburg Hubertus Meckelmann übergeben werden. Es ist zum Ankauf des ehemaligen Truppenübungsplatzes Tangersdorfer Heide gedacht, auf dem statt neuer Schießübungen nun Umweltschutz praktiziert wird. Dazu gehört auch die teilweise Beräumung des Geländes von Munition und das Anlegen von Wanderwegen. Die gesamten Rückstände der Kriege im Kleinen wird man jedoch nicht bergen können. Das sei viel zu teuer, so Meckelmann. Die Warnschilder seien also weiterhin ernst zu nehmen. Birthler begrüßte die Kooperation von Natur und Wirtschaft, bedankte sich bei den EMB-Kunden und wünschte, dass Naturschutz künftig noch eine breitere Basis bekomme. Alles könne der Staat nicht tragen. Das Land Brandenburg habe zum Beispiel lange überlegt, ob es sich die Übernahme der Truppenübungsplätze überhaupt leisten könne. Am kostengünstigsten seien sie beim Naturschutz aufgehoben, sei man sich einig geworden. Künftig brauche man aber das Engagement, auch das finanzielle, vieler Menschen. Dass das Potsdamer Naturkundemuseum als Übergabeort der Spende gewählt wurde, war kein Zufall. „Was man bei uns auf kleinem Raum als Präparat studieren kann, das bietet die Natur dann lebensnah im Großen“, erläuterte Knuth das Zusammenwirken. Das Museum habe über Potsdam hinaus Aufgaben der Umwelt- und Naturbildung und bringe vor allem auch Kindern und Jugendlichen den Naturschutzgedanken nahe. Man weise daraufhin, welche Arten in welchen Naturräumen vorkommen und es würden auch Führungen u.a. zu den einzigartigen Biberansiedlungen im Uckermärker Seengebiet oder zu Edelkrebsvorkommen organisiert. Interessant sei es auch, von den neuaufgestellten Aussichtstürmen in der Uckermark Wasser- und Wiesenvögel zu beobachten. Das Naturkundemuseum, das wie viele städtische Einrichtungen finanziell nicht gerade auf Rosen gebettet ist, hofft, dass die angebahnten Gespräche auch für den eigenen Bereich fruchtbar verlaufen. dif

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