Angenommen es brennt im Haus und das eigene Kind stirbt, weil Papa und Mama vergessen haben, wo der Feuerlöscher hängt. Das ist ein drastischer Fall, soll aber eine Sache zeigen: Wer je ein Unglück erlebt hat und dabei einen Fehler machte, wird sich immer Vorwürfe machen. So ähnlich ist es mit Katastrophenschutzübungen auch. Dort wird ein eigentlich unglaublicher Unglücksfall inszeniert, bei dem sich eine harmloses Einzelereignis zu einer Katastrophe ausweitet. Damit müssen die vielen angeforderten Helfer dann fertig werden. In Potsdam hat das am Samstag halbwegs geklappt, wenn es auch an manchen Stellen bedenklich knirschte. Doch genau das war das Ziel der Übung: Zu wissen, wo es hakt, dass beispielsweise die Funkgeräte der Notärzte im Krisenfall eine zu geringe Reichweite haben. Mit solchen Erkenntnissen werden sich die Sicherheitsexperten der Stadt in den kommenden Wochen beschäftigen müssen. Die Bevölkerung indes sollte ihnen die samstägliche Sperrung einer so wichtigen Verkehrsader nicht übel nehmen: Denn auch Feuerwehrleute müssen im Fall der Fälle wissen, wo ihre speziellen Gerätschaften sind. Damit sie sich nach einer echte Katastrophe keine Vorwürfe machen lassen müssen.
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