Kommentar über die Potsdamer Dezernentensuche: Keine Wahl
Wer will sich jetzt noch für den Posten des Baubeigeordneten in Potsdam bewerben? Die Stadt wird sich die Suche noch mehr Geld kosten lassen müssen, um einen geeigneten Kandidaten zu finden. Ein Kommentar.
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Potsdam - So hat sich Oberbürgermeister Jann Jakobs den Frühsommer sicher nicht vorgestellt. Nach tagelangen, schweren Turbulenzen wegen des Stadtwerke-Skandals ist nun auch die aufwendige und nicht gerade preiswerte Suche nach einem geeigneten Kandidaten für den Posten des Baudezernenten gefloppt. Damit gesellt sich zu hausgemachten Problemen – bei den Stadtwerken wurde nach der ersten Affäre vor fünf Jahren einfach nicht gründlich genug aufgeräumt – auch noch Pech. Denn wer kann schon ahnen, dass sich der von den meisten Fraktionen favorisierte Kandidat aus familiären Gründen kurz vor knapp doch gegen Potsdam entscheidet.
In dieser Lage bleibt kaum eine andere Wahl als die Neuausschreibung der Beigeordnetenstelle: Dem jetzt Zweit- und Drittplatzierten hätte stets der Makel angehaftet, eben nur zweite oder dritte Wahl zu sein. Doch gerade für das Baudezernat braucht es Kraft und Haltung, insbesondere in einer in Baufragen so gespaltenen Stadt wie Potsdam. Allerdings birgt die Neuausschreibung ein großes Risiko: Wer soll sich nach diesem Flop eigentlich noch bewerben? Die Stadt wird sich die Suche noch mehr Geld kosten lassen müssen, um einen guten Kopf in die Bauverwaltung zu locken. Keine guten Nachrichten für Jann Jakobs.
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