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Landeshauptstadt: Keine weitere Kürzung der Jugendförderung Landtagskandidaten diskutierten im „Club 18“

Das 610-Stellen-Projekt, mit dem Brandenburg Jugendsozialarbeit finanziert, werde erhalten bleiben. Das versprachen die Landtagskandidaten, die sich am Dienstagabend im „Club 18“ vor allem den jungen Wählern im generationsübergreifenden Publikum vorstellten: Klara Geywitz (SPD), Hans-Jürgen Scharfenberg (PDS), Steeven Bretz (CDU), Michael Kellner (Grüne) und Andreas Martin (Allianz Unabhängiger Bürger).

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Das 610-Stellen-Projekt, mit dem Brandenburg Jugendsozialarbeit finanziert, werde erhalten bleiben. Das versprachen die Landtagskandidaten, die sich am Dienstagabend im „Club 18“ vor allem den jungen Wählern im generationsübergreifenden Publikum vorstellten: Klara Geywitz (SPD), Hans-Jürgen Scharfenberg (PDS), Steeven Bretz (CDU), Michael Kellner (Grüne) und Andreas Martin (Allianz Unabhängiger Bürger). Ansonsten gab es aber zur Potsdamer Jugendförderung der nächsten Jahre wenig neue Erkenntnisse. Die im Haushaltssicherungsgesetz geplante Einsparung von 250 000 Euro der bisher zur Verfügung stehenden 3,5 Millionen Euro in diesem Bereich würde bedeuten, dass „etwa sieben bis acht Stellen pro Einrichtung in der Jugendsozialarbeit eingespart werden müssen“, rechnete Dirk Harder vom Stadtjugendring vor. Dieser Punkt stehe aber noch in der Stadtverordnetenversammlung zur Abstimmung, so Geywitz. Den übrigen Teil der Veranstaltung verstrickten sich die geladenen Politiker in zum Teil hitzige Wortgefechte über Jugendarbeit, Ausbildung, Bildung und Hartz IV. Gerade letzteres Thema sollte jedoch im Vorfeld ausgeklammert werden, da von den Veranstaltern befürchtet wurde, dass es die Diskussion überlagere. Doch als Michael Kellner und Klara Geywitz verkündeten, dass Jugendliche ab dem 1. Januar 2005 von den Hartz-Reformen profitieren und Anspruch auf Beschäftigung oder Weiterbildung haben, fragte ein Mittzwanziger, „warum diese Angebote nicht schon jetzt vorhanden sind“. Auch bemerkte Andreas Martin, der als Dozent für staatliche Fortbildungsmaßnahmen arbeitet, dass diese Angebote „zum Teil unterirdisch schlecht sind“. Hans-Jürgen Scharfenberg wurde mehrmals von den Jugendlichen und auch den anderen Kandidaten für den Kurs der PDS angegriffen, die mit dem „Bundesgesetz Hartz“ auf Landesebene Wahlkampf treibe. Scharfenberg verwehrte sich aber strikt dagegen „mit der DVU auf eine Stufe gestellt zu werden“. Einig waren sich alle, dass mehr Geld in die Kommunen fließen müsse, damit diese vor Ort Rahmenbedingungen schaffen, die junge Menschen, die in Brandenburg zur Schule gegangen sind oder hier studiert haben, von der Abwanderung abhalten. „Dennoch kann die Politik keine Arbeitsplätze schaffen“, so Steeven Bretz. Wie der Koalitionspartner SPD sehe die CDU den Wissensbereich als wertvollste Ressource im Land an, da Brandenburg über wenig Industrie verfüge. „In Wissenschaft und Forschung muss viel mehr Geld investiert werden“, sagte Klara Geywitz in dem Bewusstsein, dass Brandenburg in den Bildungsausgaben bundesdeutsches Schlusslicht ist. Auf die Zuschauerfrage einer Auszubildenden, wie die Parteien Lehrstellen für schlechtere Schüler zu schaffen gedenken, forderte Scharfenberg, dass „der Staat eingreifen und seine gesellschaftliche Verantwortung übernehmen muss“. Wie in den vergangenen Wochen verkündeten die Landtagskandidaten auch im „Club18“, dass das Schulsystem nach der Wahl reformiert und vereinfacht werde. Eine neue Idee brachte aber Andreas Martin ein, der sich auch eine Einschulung mit fünf Jahren vorstellen könne. „Es ist erwiesen, dass die Kinder in diesem Alter über eine hohe Neugier verfügen, die sich dann in den kommenden Jahren abbaut“, sagte er. Das müsse man nutzen, um den Spaß der Kinder am Lernen zu erhalten. Zusätzlich forderte er weniger Frontalunterricht. P. Steller

P. Steller

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