Missbrauchsvorwürfe an Potsdamer Kita: Keine weiteren Anzeigen bei Kita-Fall

Potsdam - Neuer Wirbel um Missbrauchsvorwürfe in der Kita „Am Heiligen See“: Am Dienstag dementierte die Staatsanwaltschaft Potsdam einen Medienbericht vom selben Tag, wonach eine Strafanzeige gegen drei Mitarbeiter der Kita erstattet worden sei. Doch weder bei der Polizei noch bei ihrer Behörde liege eine derartige Strafanzeige vor, sagte die Sprecherin der Potsdamer Staatsanwaltschaft, Sarah Kress, auf PNN-Anfrage.

Schwierige Ermittlungen

Beim Träger der Kita, dem Evangelischen Jugend- und Fürsorgewerk (EJF), und in der Einrichtung selbst sorgte der Bericht für erhebliche Unruhe, wie es gegenüber den PNN hieß. Denn seit Wochen ermittelt die Staatsanwaltschaft dort bereits wegen Missbrauchs gegen Unbekannt – womöglich seien in der Einrichtung im vergangenen Sommer an zwei Jungen sexuelle Handlungen vorgenommen worden, so der Verdacht. Die Ermittlungen sind insofern schwierig, als es sich bei den möglicherweise Betroffenen um Kleinkinder handelt.

Eine EJF-Sprecherin teilte ebenfalls mit, man wisse nichts von einer neuen Strafanzeige. Darüber seien auch die Elternvertreter in der Kita inzwischen informiert worden, hieß es in einer Stellungnahme des Trägers. Der EJF steht in Potsdam unter Druck, weil auch schon gegen einen vorsorglich suspendierten Hausmeister von drei EJF-Kitas wegen Missbrauchsverdachts ermittelt wird - ebenfalls nach Anzeigen von Eltern. Ein Zusammenhang zwischen den Fällen besteht laut Staatsanwaltschaft nicht. Vorwürfe einiger Eltern, nicht transparent mit den Vorwürfen umzugehen, hat der Sozialträger – der sechs Kitas in Potsdam betreibt – zurückgewiesen. Auch das Jugendamt und die Kita-Aufsicht im Land sind demnach informiert worden. Zudem gebe es „umfangreiche Präventions- und Sicherheitskonzepte gegen Kindesmissbrauch“ in den Einrichtungen.