Oberbürgermeister Jann Jakobs beweist derzeit kein glückliches Händchen beim Spaßbad-Projekt. Nach acht Jahren vergebenen Wartens auf einen Baubeginn in Drewitz, türmen sich nun auch beim favorisierten Standort Brauhausberg die Schwierigkeiten immer höher. Ein widerspenstiges Ministerium, dass erst kurz vor ultimo erklärt, ein Luxus-Bad a la Niemeyer nicht zu fördern, torpediert die rosaroten Spaßbad-Träume genauso wie ein PDS-Fraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg, der mit seiner Kritik an den Verwaltungsplänen scheinbar nur erreichen will, dass der Standort Drewitz noch einmal ins Blickfeld rückt. Nun kommen noch die zwei vom Ministerium geforderten Alternativvorschläge dazu, die in Wahrheit gar keine sind, wenn selbst Einreicher Jakobs sie als „Scheinalternative“ bezeichnet. Da darf sich nicht nur Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns „verscheißert“ vorkommen. Als Sahnehäubchen gibt Jakobs den Potsdamern das Gefühl, sie bei Entscheidungen außen vor zu lassen, weil er eine Bürgerbefragung zum jetzigen Zeitpunkt ablehnt. Diese Freizeitbad-„Werbung“ als ungeschickt zu bezeichnen, ist noch nett formuliert. Ohne eine Kehrtwende in Sachen Kommunikation braucht Potsdam bald wirklich kein Spaßbad mehr. Denn der Spaß ist den meisten dann vergangen.
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