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ATLAS: Keine Zweifel

Hat sich Steffen Grebner, Chef des Klinikums „Ernst von Bergmann“, abfällig über Psychiatrie-Patienten geäußert? Gestern erklärte er schriftlich: Nein.

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Hat sich Steffen Grebner, Chef des Klinikums „Ernst von Bergmann“, abfällig über Psychiatrie-Patienten geäußert? Gestern erklärte er schriftlich: Nein. Die Worte aus einem Gesprächsprotokoll, dass Psychiatrie-Patienten, sich nicht wehren könnten und deswegen dort Spar-Potenzial bestehe, seien so nie gefallen, betonte Grebner. Man kann das glauben. Doch auch jenseits des fraglichen Satzes wirft der geplante Umzug der Psychiatrie vom ruhigen Babelsberger Standort an den Innenstadt-Klinikkomplex erneut Fragen auf. Nachdem (noch nicht beendeten) Tarifstreit um Service-Mitarbeiter, die aus Sorge vor schlechterer Bezahlung streikten, und einer internen Umfrage des Betriebsrats zur Unzufriedenheit der Krankenhausangestellten ist der Psychiatrie-Umzug nun der nächste Fall innerhalb weniger Monate, indem das Klinikum unter Erklärungsdruck gerät. Und dies zurecht: Neben dem wirtschaftlichen Erfolg darf ein kommunales Unternehmen, gerade in der Gesundheitsbranche, keine Zweifel an seiner Gemeinwohlorientierung aufkommen lassen. Deshalb kann man dem Klinikum zu den aktuellen Psychiatrie-Plänen nur tunlichst raten, sich möglichst auch von unabhängigen Experten bestätigen zu lassen, dass der Umzug wirklich den Patienten nützt – und nicht nur der Kassenlage.

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