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Sport: Keine Zweifel gelassen

VfL-Handballer bezwangen in der Regionalliga den SV 63 Brandenburg West mühelos 22:14 (11:5)

Stand:

Vor einem guten Jahrzehnt noch hätte ein derart torarmes Endresultat nicht hinterfragt werden müssen. Schnelle Mitte, zweite Welle – dies und die vielen anderen Finessen, die den Handball seither revolutionierten und auch von Spitzenteams der Regionalliga heute weitgehend perfektioniert dargeboten werden und dazu führten, dass in einem Spiel meist über fünfzig Tore fallen, gab es damals noch nicht.

Gestern Nachmittag gastierte mit dem SV 63 Brandenburg West ein Vertreter des so genannten „alten“ Handballs in der Sporthalle Heinrich-Mann-Allee. Konsequenterweise wurde er vom Tabellendritten 1. VfL Potsdam sicher mit 22:14 (11:5) besiegt. Selten einmal wirkte ein Gast bei einem Auftritt in Potsdam schon vor Spielbeginn so mutlos wie der Nachbar, dessen auf Körperlichkeit ausgerichtete Qualitäten dem 1.VfL Potsdam allerdings geläufig waren.

Brandenburgs Rückraumspieler Björn Rupprecht etwa, sonst immer für sechs bis acht Tore gut, traf gegen seinen früheren Verein nicht ein einziges Mal. Die in der Abwehr sehr stilsicheren Potsdamer ließen nie Zweifel auskommen. Christian Pahl und Stefan Wagner hielten im VfL-Tor gemeinschaftlich hervorragend. In der Offensive verhinderten einige Fehlversuche jedoch ein noch deutlicheres Endresultat für den ehemaligen Zweitligisten. Vor 500 Besuchern in der fast ausverkauften Halle kam nie rechte Derbystimmung auf, weil das spielerische Niveau der Kontrahenten sich zu sehr voneinander unterschied.

Der mit bislang 49 Saisontreffern aus sieben Spielen erfolgreichste VfL-Torewerfer Enrico Bolduan verließ das Parkett mit einem süffisanten Spruch. Fünf Tore hatte er gemacht und gestern „noch nicht mal richtig geschwitzt“. Bolduan lachte dabei und traf mit seinem Bonmot genau die Gemütslage aller seiner Mitspieler, die sich die Punkte im Schongang sicherten.

Mit Blick auf das möglicherweise noch sehr wichtige Torverhältnis mag es bedauerlich sein, dass der gestrige Sieg nicht höher ausfiel. Die Spieler selbst kümmert dies dieser Tage nur wenig. Sie sind jetzt Tabellendritter, spielen am kommenden Sonnabend ab 19.30 Uhr ihr Heimspiel gegen die HSG Tarp/Wanderup und haben allen Grund, diese Partie mit Zuversicht auf sich zukommen zu lassen. „Das Trefferbild hat gestimmt. Niemand hat sich verletzt. Unser Spiel war in Ordnung“, befand VfL-Trainer Peter Melzer nach Spielschluss. Am 18. November steht der Gang nach Bad Schwartau an. Die Potsdamer wurden vom Mitfavoriten bislang vier Mal beobachtet und auf Video gebannt. Mag dies in dieser Spielklasse übertrieben erscheinen, zeugt es auch von Respekt... THG

1. VfL Potsdam: Pahl, Wagner; Böhm 2, Pohlack, Kurtz, Bolduan 5/3, Galus 3, Schugardt 2, Lenser, Piske 1, Volquardsen 3, Schmidt, Reimann 5, Baumgart 1.

Weiter spielten: DHK Flensborg – VfL Bad Schwartau 25:30, HSV Peenetal Loitz – Preussen Berlin 32:32, HSG Tarp/Wanderup – AMTV Hamburg 38:27, Bad Doberaner SV – HSV Insel Usedom 29:26, HSG Hohn/Elsdorf – HSV Grimmen 33:27, TSV Ellerbek – TuS Esingen 29:37, SG Flensburg II – Bramstedter TS 42:32.

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