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Landeshauptstadt: Kellertorbrücke entsteht neu

Aufbau-Kosten übernimmt Stadtkanalverein / Führungen am 10. September

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Mit dem Ausbau des Stadtkanals geht es endlich weiter. Nach mehr als zwei Jahren Stagnation wurde gestern die Erneuerung der Kellertorbrücke in Angriff genommen. Gärtnerlehrlinge des Bildungsvereins Bautechnik entfernten Gestrüpp, planierten das mit Bauschutt aufgefüllte Kanalbett und stellten Zäune auf. Die Geschäftsführerin des Bildungsvereins, Angelika Thormann, sagte auch bei weiteren Arbeiten Hilfe zu. Für die Lehrlinge sei es eine Ehre, an realen Objekten ihr Können zu beweisen. Die Auswahl werde jeweils unter den Besten zumeist des 3. Lehrjahres getroffen, erläuterte sie. Die Azubis hätten schon bei der Pflasterung des ersten Kanalstückes, beim Schließen des Fortunaportalbogens und auf dem Uni-Gelände mitgeholfen. Gleichzeitig unterstützt ihr Einsatz die Organisatoren geförderter Projekte und hilft Geld sparen.

Was nicht mit Schippe und Spaten zu bewältigen war, erledigt ein Großraumbagger der TRP. Er legt Teile des Kanalbettes an der Brücke frei, später einmal bis zum Grundwasser, und öffnete einen Blick auf die einseitig noch gut erhaltene Kanalmauer. Dort, wo sie total zerstört ist, könnte sich der Vorsitzende des Stadtkanalvereins, Siegfried Benn, einen Stahlbeton-Neuaufbau der Mauer, eventuell mit Bootsanleger und Treppe vorstellen.

„Bei der Brücke haben wir uns mit der Denkmalpflege geeinigt“, sagte Benn. Es wird hinter den zu erhaltenden Pfeilern aus Sandstein eine Stahlbetonbrücke entstehen, die wie die historische drei Bögen hat und den historischen Dimensionen angeglichen ist, gleichzeitig aber den modernen Verkehr aushält. Durch die denkmalpflegerischen Auflagen werde sie teurer als geplant. Benn rechnet mit 420 000 Euro Kosten statt der bisher veranschlagten 330 000. Der Verein will den Brückenneubau nur durch Sponsorengelder finanzieren. Als Anschub dient eine Spende der Dussmann-Stiftung von 80 000 Euro. Die Geländerpfeiler für das Kanal-Stück bis zur Platane seien ebenfalls verkauft. Und es gebe viele weitere Interessenten. Der Endpreis für die Brücke wird aber erst feststehen, wenn nach Freilegung des Brückenfundamentes die Ausführungsplanung abgeschlossen ist und das Resultat der Bauausschreibung vorliegt. Den Baubeginn datiert Benn auf Anfang 2007.

Bis dahin möchte man aber auch den ersten Spatenstich für den Ausbau des nächsten Kanalteils von Havel bis Platane absolviert haben. Diese Arbeiten laufen dann unter der Regie des Sanierungsträgers, der noch auf die Zuweisung von Landesfördermitteln wartet. Benn hofft nach Beschluss der Haushalte von Bund und Land, dass sie im September ausgereicht werden. Zugesagt seien sie bereits. Der städtische Anteil kann durch einen zweckgebundenen Erschließungsbeitrag des Anliegers Eon/e.dis von 1,25 Millionen Euro beglichen werden. Der Energieversorger hat zudem den Abriss der unschönen, nicht mehr benötigten Wärmeaustauschanlage zugesagt. Auch für die Umverlegung der beiden im Brückenbereich liegenden Heizleitungen gibt es laut Benn schon Lösungen.

Auf der Baustelle Kellertorbrücke gibt es zum Tag des offenen Denkmals am 10. September Führungen um 11 und 14 Uhr.

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