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Von Jana Haase: Kennzahlen zur Integration

Stadt erarbeitet Integrationsmonitoring / Treffen zur Umsetzung des Integrationskonzeptes

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Innenstadt – Wie migrantenfreundlich Potsdam ist, soll bald in Zahlen messbar sein: Die Stadtverwaltung erarbeitet zurzeit gemeinsam mit der Kommunalen Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement (KGSt) ein Kennzahlensystem zum „Integrationsmonitoring“. Das erklärte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) gestern bei der Eröffnung eines Workshops zum „Integrationskonzept“ im Alten Rathaus am Alten Markt. Mit etwa 30 Indikatoren – beispielsweise die Migrantenquote unter den Schulabbrechern oder die Zahl der Migranten unter den Verwaltungsmitarbeitern – soll in Zukunft die Lage von Migranten in der Landeshauptstadt erfasst werden, erklärte Alfred Reichwein vom Vorstand der KGSt den PNN.

Das Kennzahlensystem soll „in den nächsten Wochen“ stehen, sagte Reichwein den PNN. Damit könne die Integration in Potsdam dann mit dem Stand von vergangenen Jahren oder anderen Städten verglichen werden. So könnten Ziele und Maßnahmen der Integrationsarbeit konkreter formuliert und Budgets besser geplant werden, betont Reichwein. Die KGSt berät ihre 1600 Mitglieds-Gemeinden bei der Verwaltungspraxis, unter anderem auch in Integrationsfragen.

Damit beschäftigten sich gestern auch die etwa 65 Teilnehmer aus Verwaltung, Politik und von Migrantenverbänden, die auf Einladung von Potsdams Integrationsbeauftragter Magdolna Grasnick ins Alte Rathaus gekommen waren. Auf der Tagesordnung stand die Auswertung der bisherigen Umsetzung des 2008 beschlossenen Integrationskonzeptes der Landeshauptstadt. Es war das erste von zwei in diesem Jahr geplanten „Evaluationstreffen“ zu dem knapp 50 Seiten starken Konzept.

Zumindest für einige offene Fragen daraus standen am Ende der gestrigen Veranstaltung die nächsten Schritte fest: So einigten sich die Teilnehmer der Arbeitsgruppe zur sprachlichen Integration etwa auf die Bildung eines Kita-Netzwerkes zur sprachlichen Integration im Oktober 2009.

Auch im Bereich der interkulturellen Öffnung der Verwaltung wurden nächste Schritte beschlossen: So soll es bis November 2009 eine Erhebung über die Sprachfähigkeiten unter den Verwaltungsmitarbeitern geben – die Voraussetzung für den im Konzept geplanten „Sprachmittlerpool“. Ebenfalls bis November soll die Marketingabteilung der Stadtverwaltung ein Konzept für einen mehrsprachigen Internetauftritt der Landeshauptstadt entwickeln.

Die Vorsitzende des Ausländerbeirates, Hala Kindelberger, bewertete das gestrige Treffen positiv. Die rege Teilnahme von Mitarbeitern der Stadtverwaltung sei Zeichen dafür, dass das Integrationskonzept „mehr als ein Alibi-Dokument“ ist, sagte Kindelberger den PNN. Auch die Ausländerbeauftragte Magdolna Grasnick zeigte sich zufrieden.

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