Landeshauptstadt: Kfz-Check ohne Plakette
Kostenloses Dekra-Angebot für jugendliche Autofahrer / Am 21. Juni ist Aktionstag
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Industriegebiet Süd – Eine kostenlose Prüfung der Fahrsicherheit ihres Autos können Jugendliche im Alter zwischen 18 und 25 Jahren noch bis zum 12. Juli bei der Dekra vornehmen lassen. „Der Safety-Check entspricht praktisch einer Hauptuntersuchung, wenn es auch keine Plakette gibt“, erklärt Dirk Benndorf, Leiter der Dekra-Niederlassung am Verkehrshof 11. Die Jugendlichen erhalten ein ausführliches Protokoll über den Test an ihrem Fahrzeug, in dem alle festgestellten Mängel aufgeführt sind. Am Samstag, dem 21. Juni, findet in der Zeit von 9 bis 14 Uhr an allen Dekra-Niederlassungen im Land Brandenburg ein besonderer Aktionstag statt. Die Fachleute der Prüfstellen stehen an diesem Samstag für den Safety-Check zur Verfügung.
Oberbürgermeister Jann Jakobs erklärte gestern Vormittag vor Ort, dass die Stadt diese neuerliche Aktion unterstütze, zumal die Unfallzahlen entgegen dem Brandenburger Landestrend in Potsdam angestiegen seien. Laut Angaben der Polizei habe es 2007 in der Landeshauptstadt 802 Verkehrsunfälle mit 157 Verletzten gegeben.
„Junge Fahrer sind häufig in älteren Autos unterwegs, die durch eine extrem hohe Mängelquote und ein überdurchschnittlich hohes Unfallrisiko auffallen“, erklärt Benndorf. An einem Ford Escort, Baujahr 90, den ein jugendlicher Autofahrer gestern vorführte, waren auf Anhieb solche Mängel erkennbar: Unbefestigte Batterie, abgefahrenes Reifenprofil, Bremsbeläge hart an der Nutzungsgrenze und zu hoch eingestellte Scheinwerfer. Nach Meinung der Fachleute bestehe weniger ein Jugend- als ein Erfahrungsrisiko. Benndorf verweist besonders auf das hohe Anfängerrisiko junger Fahrer. Dazu käme die große Zahl von älteren Fahrzeugen mit „erheblichen Mängeln“. So weisen 30 Prozent der Autos, die älter als neun Jahre sind, laut Dekra-Statistik solche Mängel auf. In diesen Fällen werde keine Prüfplakette erteilt.
Die Dekra will die jungen Fahrerinnen und Fahrer ermutigen, ihre Fahrzeuge von den Fachleuten untersuchen zu lassen. „Niemand muss Angst haben, dass ihm die Prüfplakette abgerissen wird“, sagt Benndorf. Im Falle von Mängeln würden Hinweise gegeben, wie diese zu beheben seien. Auf keinen Fall sei die „Do-it-yourself-Methode“ zu empfehlen, da besonders die für die Sicherheit entscheidenden Teile wie Bremsen, Lenkung , Fahrwerk und Elektrik die Hand des Fachmannes benötigen.
Hintergrund der Aktion ist unter anderem die nüchterne Unfallstatistik: Über ein Fünftel aller bei Unfällen in Deutschland Getöteten gehören der Altersgruppe zwischen 18 und 24 Jahren an. Und das, obwohl der Bevölkerungsanteil dieser Altersgruppe bei nur knapp acht Prozent liegt. Die absoluten Zahlen: 84 303 junge Männer und Frauen im Alter von 18 bis 25 Jahren verunglückten im Jahr 2006 auf deutschen Straßen, 1011 kamen dabei ums Leben.
www.safetycheck2008.de
Günter Schenke
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