Landeshauptstadt: Kieferntod im Neuen Garten
Schlösserstiftung kämpft mit Pilzbefall / Vermuteter Erreger auch im Land Brandenburg weit verbreitet
Stand:
Die Schlösserstiftung kämpft gegen einen Pilz, der die Nadelbäume auf ihrem weiträumigen Gelände seit Jahren angreift. „Beispielsweise pflanzen wir bereits keine Kiefern mehr“, sagte Sven Kerschek, Fachbereichsleiter für den Neuen Garten und den Pfingstberg. Vor allem Neupflanzungen dieser neuen Bäume seien in der Vergangenheit „in ganzen Gruppen“ wieder eingegangen. „Das Ausmaß war schon interessant“, so Kerschek. Der Ablauf sei jeweils ähnlich gewesen: Zunächst hätten die Bäume braune Spitzen bekommen, dann sei auch der Rest abgestorben. Als ein Beispiel nannte er die Gegend am Marmorpalais: Dort hätte er zunächst „viele“ Kiefern neu gepflanzt. Inzwischen stünden davon noch zwei Exemplare. Welcher Pilz genau für das Absterben verantwortlich gewesen sei, habe er jedoch noch nicht herausfinden können.
Eine Möglichkeit ist der Kleinpilz „Sphaeropsis Sapinea“, der sich im Zuge feuchter und warmer Sommer zunehmend in Brandenburg ausbreitet. Darauf hat die Landesforstanstalt Eberswalde in einer aktuellen Broschüre hingewiesen. Danach tritt der unscheinbare Pilz zu 70 Prozent bei Kiefern auf und kann in ihren Rinden längere Zeit vorkommen, ohne dabei Schäden hervorzurufen. Erst wenn die Bäume „Stress“ haben – etwa durch Wassermangel, deutlich zu hohe Temperaturen oder extrem milde Winter – wird der Pilz zum Schädling.
Im neuen Garten hofft Gärtner Kerschek derweil auf die Selbstheilung der Natur. Werden keine neuen Bäume mehr gepflanzt, arbeite die Zeit für ihn als Gärtner. Zudem seien Altbäume noch nicht betroffen. Der finanzielle Schaden sei bislang vergleichsweise gering, so Kerschek: „Ein solcher Baum kostet zehn Euro.“HK
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: