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Erhielten Preise: Noah Schönfelder, Leopold Senst, Tatjana Gandrabur.

© M. Thomas

Landeshauptstadt: Kinder malen Europa

Schüler-Bilder werden im Sterncenter ausgestellt

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Eine Frau mit Schottenrock, blonden Zöpfen, Griechenlandtrikot und deutschem Bierkrug in der Hand – auch so kann man sich Europa vorstellen. Das Bild der Sechstklässlerin Marlene Garlandi ist einer der Beiträge, die 2011 beim Europa-Malwettbewerb des Europe Direct Informationszentrums (EDI) Potsdam eingereicht worden waren. Seit gestern werden die zwölf besten Bilder der insgesamt 88 Teilnehmer der vierten bis sechsten Klasse im Sterncenter ausgestellt und noch bis zum Samstag dort zu sehen sein.

Den zweiten Preis erhielten Kevin Nitze und Noah Schönfelder. „EU heißt, wenn ein Land weniger Geld hat als das andere und man sich gegenseitig hilft“, beschreibt der elfjährige Kevin seine Vorstellung von Europa. Nach dem Motto „Europa 2020 – meine Vision“ haben die beiden Sechstklässler eine Landkarte des Kontinents angefertigt: Östlich ist ein Atomkraftsymbol, das sich in ein Windkraftrad verwandelt, in der Nähe von Belgien steht ein Euro-Symbol mit einem Fragezeichen. Und was sind das für Dinger auf Irland und Großbritannien? „Das sind unsere Lieblings-Telefone“, erklärt Kevin.

Zur Themen-Auswahl standen auch „Europa in der Welt“ oder „Alt und Jung in Europa“, aber die meisten hätten sich für die Zukunftsvision entschieden, so Ines Friedrich, Leiterin des EDI Potsdam: „Ich war überrascht, dass viele Kinder schon in so jungem Alter so düstere Zukunftsaussichten haben“, meint Friedrich und verweist auf einige Bilder von zerbrechenden Planeten, die nicht zu den Preisträgern zählen. „Es ist auch erstaunlich, was viele Schüler mit dem Alt-Sein verbinden; auf vielen Bildern sind da Krankenhäuser zu sehen“, sagt Friedrich. So auch auf dem Siegerbild des Wettbewerbs, auf dem die Fünftklässlerinnen Paula Bernau, Paula Marienhagen und Luisa Schade Kinder gezeichnet haben, die älteren Menschen helfen. Nachdenklich ist die Jury bei dem Bild von Tatjana Gandrabur geworden, das den vierten Preis erhalten hat: Das Blatt wird fast völlig von einer großen gelben Burg mit einer Europa-Fahne ausgefüllt. „Da hat die Jury wirklich diskutiert“, verrät Ines Friedrich, „die einen meinten, das sei das Haus Europa, die anderen meinten, es sei die Festung Europa.“ „Es ist eine große Strandburg“, erklärt die Zehnjährige, die ursprünglich aus Moldawien stammt. Europa verbinde sie mit Sicherheit, so Tatjana.

Ganz wörtlich genommen hat der neunjährige Sasha das Thema „Europa in der Welt“: Es zeigt eine Weltkugel, auf dem alle Länder EU-Länder darstellen. Und in welchen davon war er selber schon mal? „In keinem“, sagt Sasha und überlegt kurz: „Doch: In Deutschland!“ Erik Wenk

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