Landeshauptstadt: Kinderschnarchen im Schlaflabor
Klinikum zeigte sich auf dem Sommerfest als hochmodern ausgerüsteter Spezialist
Stand:
Klinikum zeigte sich auf dem Sommerfest als hochmodern ausgerüsteter Spezialist „Ich bin immer noch der Meinung, dass die Fusion von Klinikum und St. Josefs Krankenhaus eine gute Sache gewesen wäre“, meinte Sozialbeigeordnete Elona Müller anlässlich des Tages der offenen Tür am Sonnabend im Klinikum Ernst von Bergmann. „Doch jetzt müssen wir nach vorn schauen.“ So sah es auch der ärztliche Direktor und Chef der Chirurgie, Prof. Dr. Hubertus Wenisch, zumal seit Mai die Förderbescheide über 68 Millionen Euro vorliegen. Die bauvorbereitenden Arbeiten für zwei neue Häuser sind in vollem Gange. Bäume sollen noch gefällt und Parkplätze umverlegt werden. Haus 2 bekommt eine große Rettungsstelle, einen Hubschrauberlandeplatz auf dem Dach, Operationssäle, Intensivstation und zentrale Endoskopie. Im Haus 6 wird alles fürs Kind von Geburtenhilfe bis Frühchenbetreuung untergebracht, dazu kommen moderne Untersuchungsmethoden der Tomographie. Für den Baubeginn Anfang 2005 liege man gut im Plan, so Wenisch. Zwei hochmoderne Diagnostikgroßgeräte hat das Klinikum auf eigene Kosten angeschafft, so dass es auf gutem Wege ist, sich als Spezialkrankenhaus einen Namen zu machen. Mit der Bettenauslastung ist Prof. Wenisch ebenfalls zufrieden. Man stehe mit einer fast 90-prozentigen Belegung 2003 sehr gut da und auch die durchschnittliche Verweildauer sei mit neun Tagen guter Bundesdurchschnitt. Rund 35 000 Patienten werden jährlich im Klinikum behandelt. Doch gar zu ernst und medizinisch sollte es beim Sommerfest im Hof des Klinikums nicht zugehen, auch wenn viele sich ganz individuell beraten beziehungsweise Sehkraft, Blutzucker oder Blutdruck messen ließen. „Wir wollen unser Leistungsangebot zeigen, aber gleichzeitig auch den Besuchern die Möglichkeit geben, sich mal ganz entspannt nach medizinischer Hilfe umzusehen, ehe sie eine Krankheit belastet“, nannte der Klinikchef das Anliegen des Sommerfestes. Und viele Potsdamer nutzten die Gelegenheit, informierten sich an den Ständen, sahen auf Monitoren komplizierten Operationen zu und nahmen an den Führungen auf verschiedenen Stationen teil. Bei drei fröhlichen jungen Damen kam das Interesse dagegen aus ganz anderer Richtung. Sophia und Frauke (17) möchten einen medizinischen Beruf ergreifen, Sophia vielleicht sogar Chirurgin werden, während Maria, ebenfalls 17 Jahre alt, nur so zum Spaß mitgekommen war. Die Schule für Gesundheitsberufe hatte beim Sommerfest natürlich auch einen Stand und beantwortete Fragen zur Ausbildung und testete per Quiz Vorkenntnisse. Dr. Klementz machte dagegen mit einem ganz besonderen Angebot des Klinikums bekannt: dem Schlaflabor. Dort wird sozusagen vorgeschlafen, was zu Hause nicht richtig funktioniert, ob es sich nun um beängstigende Atempausen oder um Kleinkinderschnarchen handelt. Ein bis zwei Nächte bringen die Kinder vom Frühgeborenen bis zum Vorschulkind in diesem Schlaflabor zu, danach kann dann eine gezielte Behandlung einsetzen. Dass es das gibt, sei noch zu wenig bekannt, meinte Klementz. „Schade“, meinte ein Besucher interessiert, „ für Erwachsene sollte es so etwas auch geben.“ Selbst ein Klinikum erfüllt offenbar noch längst nicht alle Anforderungen. Ähnlich interessant war auch die Sicht ins Allergielabor der Hautklinik. Dort ist man nicht nur auf gefährliche allergische Anfälle vorbereitet, man kann auch in hunderten von Tests Reaktionen auf Nahrung, Tierhaare, Hausstaub, Metalle und Kunststoffe auf die Spur kommen. Wie Stationsärztin Dr. Sylvia Voss erläuterte, gibt es inzwischen sehr ausgeklügelte Testmethoden dafür. fran
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: