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Landeshauptstadt: Kindertraum mit Prinzenbesuch

Susann Prinzessin von Preußen feierte Weihnachten mit ihren „Patenkindern“

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„Manchmal möchte ich auch wieder Kind sein“, seufzte Susann Prinzessin von Preußen. Das mit Kerzen erleuchtete Innere der Weinscheune im Krongut Bornstedt machte auch ganz den Eindruck, als sei sie einem Kindertraum entsprungen: So überreich waren die Tafeln mit Lebkuchen, Apfelsinen, Plätzchen, Marzipankartoffeln, Dominosteinen, Äpfeln, Nüssen und Kuchenplatten gedeckt. Mit strahlend blauen Augen empfing die zierliche Prinzessin mit der hüftlangen Lockenmähne dort gestern Nachmittag 50 Kinder zur Weihnachtsfeier.

Unter ihnen Martin und Vanessa: Zusammen mit „Ersatzpapa“ Uwe Hauer kamen sie zur Bescherung knapp zwei Wochen vor der Zeit. Denn die Kinder aus „familienanalogen Wohngruppen“ konnten der Preußenprinzessin im Vorfeld einen Weihnachtswunsch zukommen lassen, der gestern in Erfüllung gehen sollte. Für ihre „Patenkinder“ von der Gemeinnützigen Gesellschaft für Soziale Hilfe in Berlin/Brandenburg (SHBB) hatte die Potsdamerin zwei Monate lang organisiert, telefoniert, Sponsoren gewonnen und ein Programm vorbereitet. So überraschte der scheidende Rewe-Filialleiter Siegfried Grube die Kinder zum Beispiel mit einem Tisch-Kicker. Im nächsten Jahr könnten einige der Kinder in der städtischen Musikschule Geige oder Klavier lernen: Genaueres wollen Musikschulleiter Wolfgang Thiel und Susann, die selbst Pianistin ist, Anfang 2007 besprechen.

Auch ihren Neffen, Georg Friedrich Prinz von Preußen, hatte die wohltätige Prinzessin gestern zum Kommen überredet. Der Chef des Hauses Hohenzollern lud seinerseits 20 Kinder ein, mit ihm zusammen im Juli 2007 zehn Tage Urlaub auf Schloss Hohenzollern zu verbringen. Auf dem Stammsitz der Preußenkönige in Baden-Württemberg seien oft Kinder zu Gast, verriet der 30-Jährige. Momentan studiert er an der Viadrina in Frankfurt (Oder) und im polnischen Slubice. Mit dem Master im Fach „Schutz europäischer Kulturgüter“ will er später „beruflich in den Kulturbereich gehen“, falls dafür neben der Haus-Geschäftsführung noch Zeit bleibe, sagte der Prinz den PNN. Seine Pläne, in Potsdam ein Hohenzollern-Büro zu eröffnen, befänden sich allerdings „ein bisschen in der Schwebe“. Trotzdem sei er oft in der Landeshauptstadt, weil er hier Freunde habe.

Vanessa beeindruckte das blaue Blut allerdings nicht weiter: Sie kenne die Prinzessin schon vom Schlittschuhlaufen, verriet die Siebenjährige. Denn erst im Februar war die Patenschaft zwischen Preußenprinzessin und SHBB zustande gekommen, Anlass war die Einweihung der Eisbahn im Krongut. Seit dem kümmert sich die Prinzessin um die etwa 150 Kinder aus Potsdam und dem Umland, die zum Teil in Pflegefamilien leben, zum Teil ambulant betreut werden. „Wachsam und engagiert“ tritt sie für die Kinder ein, schwärmt SHBB-Chefin Ulrike Hart. Bei der Praktikumssuche zum Beispiel habe sie bereits helfen können. J. Haase

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