Landeshauptstadt: Kirche Nattwerder gefährdet CDU-Kreischef Niekisch sagt Unterstützung zu
Nattwerder - Für den Erhalt der Schweizer Einwandererkirche in Nattwerder bei Golm und Grube will sich Wieland Niekisch, CDU-Landtagsabgeordneter und CDU-Kreisvorsitzender von Potsdam, einsetzen. Bei einer Besichtigung der evangelischen Dorfkirche im Schweizer Kolonistendorf am vergangenen Samstag sagte er, dass vor allem die kleinen Gemeinden auf die Unterstützung des Landes Brandenburg angewiesen seien.
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Nattwerder - Für den Erhalt der Schweizer Einwandererkirche in Nattwerder bei Golm und Grube will sich Wieland Niekisch, CDU-Landtagsabgeordneter und CDU-Kreisvorsitzender von Potsdam, einsetzen. Bei einer Besichtigung der evangelischen Dorfkirche im Schweizer Kolonistendorf am vergangenen Samstag sagte er, dass vor allem die kleinen Gemeinden auf die Unterstützung des Landes Brandenburg angewiesen seien. Der Vorsitzende des Vereins „Schweizer Kolonistendorf Nattwerder“, Hans Scheffler, hofft seit längerem auf Unterstützung bei der aufwendigen Sanierung der historischen Kirche: „Es geht nicht um kosmetische Korrekturen“, betonte er.
Bei der Führung am Wochenende zeigte Scheffler dem Politiker die sanierungsbedürftigen Bereiche des Gebäudes, das im Jahr 1685 erbaut wurde. Durch die Abwesenheit einer Regenrinne sei vor allem der Sockel der Kirche umlaufend stark durchfeuchtet, erklärte Scheffler. Außerdem sei das Dach von starkem Schädlingsbefall betroffen. Die Kosten für die Sanierung würden insgesamt mehr als 150 000 Euro betragen, sagte er.
Unterstützung könnte es vielleicht vom Land Brandenburg geben, erklärte der Landtagsabgeordnete. Allerdings muss Niekisch das Vorhaben erst einmal der Unteren Denkmalschutzbehörde und dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg vorlegen. „Der Denkmalschutz muss auf Landesebene verantwortet werden“; betonte er. Schließlich zählt die Einwandererkirche zu einer der ältesten in Potsdam. Der historische Wert der Dorfkirche sei nämlich nicht zu vernachlässigen, sagte Niekisch.
Wegen der Bevölkerungsarmut nach dem Dreißigjährigen Krieg besiedelte der Kurfürst Friedrich Wilhelm Nattwerder mit schweizerischen Siedlern. „Schweizer Siedlungen in Potsdam sind selten“, sagte Niekisch.
Doch neben dem historischen Wert geht es Scheffler, der auch als Orgelbauer tätig ist, vordergründig um die Kinder, die ein Drittel der insgesamt 36 Dorfbewohner ausmachen. „Sie sollen in einer richtigen Gemeinde aufwachsen können“, kommentierte Scheffler. Außerdem müsste die Dorfmitte der Gemeinde langfristig erhalten bleiben. Deshalb hofft der Vereinsvorsitzende, dass er nicht zu lange auf finanzielle Unterstützung warten muss. „Wir wollen auch Matthias Platzeck mit ins Boot holen“, sagte er. Das Büro des Ministerpräsidenten sei schon von dem Vorhaben in Kenntnis gesetzt worden. Bis 2010 will der Vereinsvorsitzende fertig mit der Sanierung sein, dann stehe nämlich die 325 Jahr Feier von Nattwerder an. „Und die wollen wir natürlich in der Kirche feiern“, so Scheffler. Susanna Maier
Susanna Maier
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