Landeshauptstadt: Kirchen aus Licht
„Nacht der offenen Kirchen“: Scheinwerfer simulieren Garnisonkirchturm
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Paaren – Eine Kostprobe von der „Nacht der offenen Kirchen“ am 8. September gab es Mittwochabend in Potsdams fernem Ortsteil Paaren zu bewundern. Die festlich angestrahlte Dorfkirche aus dem Jahre 1740 verkündete, dass hier etwas Besonderes passiert. Stadtkirchenpfarrer Markus Schütte und Pfarrerin Gesine Bertheau hatten zu ungewöhnlich später Stunde zur Pressekonferenz eingeladen, um das Programm für die Kirchennacht zu verkünden.
So wie die Dorfkirche Paaren, erstrahlen am 8. September von 19 bis 23 Uhr 23 Potsdamer Kirchen im Scheinwerferglanz. Die Veranstaltungsagentur von Ilja Kreyß mit ihren Teams wird das Beleuchtungsschauspiel inszenieren, nicht nur in Orange wie in Paaren, sondern auch in anderen Farben. Sogar der nicht mehr vorhandene Turm der Garnisonkirche wird in seiner realen Höhe zu erleben sein. Wie das? Kreyß erklärt, dass er den einst 88 Meter hohen Turm mittels vier lichtstarker Scheinwerfer simulieren will. Wahrscheinlich wird die Aktion schon am Vorabend geprobt.
Schwerpunkt der Nacht der offenen Kirchen, die in diesem Jahr zum dritten Mal stattfindet, sind laut Bertheau die Dorfkirchen der in Potsdam eingemeindeten Ortsteile. Die Pfarrerin betreut neben der Kirche Paaren auch die in Satzkorn, Fahrland und Falkenrhede. Zur Anstrahlung der Gebäude bemerkt die Pfarrerin: „Die Lichtinstallation wird Aufmerksamkeit erregen, die Leute werden sich fragen: Oh, was ist denn los?“ Das werde viele Menschen in die Kirchen locken; im vergangenen Jahr seien es über 6000 gewesen.
Etwas ganz besonders Reizvolles dürfte die nächtliche Fahrradtour „über die Dörfer“ werden. Die Organisatoren bieten sie ab 19 Uhr ab Bassinplatz und ab 22.30 Uhr ab Fahrland an. Die Fahrräder werden in Bus-Anhänger bis Falkenrhede geladen und von dort geht es dann per Pedales über Paaren, Satzkorn, Kartzow nach Fahrland. Die Kirchen-Touristen müssen sich nicht mit den glanzvoll beleuchteten Gebäuden begnügen, sondern können darüber hinaus die unterschiedlichsten kulturellen Erlebnisse genießen. Das Spektrum der musikalischen Darbietungen reicht vom Dixiland-Swing in der Neuendorfer Kirche in Babelsberg über Gospelmusik in Kartzow bis zum Chorgesang des Gemeindechores der Baptistenkirche in der Schopenhauerstraße. Pfarrer Schütte betont, dass es sich bei dem nächtlichen Ereignis um eine „ökumenische Nacht“ handelt. Die evangelische und katholische Kirche seien mit zahllosen ehrenamtlichen Helfern genauso beteiligt wie die freikirchlichen Gemeinden. Die St. Peter und Paul Kirche widmet den Abend den Flüchtlingen in Potsdam.
Verschiedene Organisationen wie die Flüchtlingsberatungsstelle des Diakonischen Werkes haben dazu ihre Ideen eingebracht. Auf dem Bassinplatz gibt es ein Rahmenprogramm mit Aktionen, Verkostung von afrikanischen und lateinamerikanischen Speisen, Quiz, Filmen und Gesprächen. Günter Schenke
Das vollständige Programm erscheint auf zwei Sonderseiten am Dienstag, dem 4. September, in den PNN
Günter Schenke
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