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Wiese statt Spielplatz. Der Spielplatz an der Kirschallee war bei Familien beliebt. Er ist aber abgebaut worden – weil er marode und gefährlich war, sagt die Hausverwaltung.

© Andreas Klaer

Anscheinend marode und gefährlich: Kirschallee in Potsdam: Der Spielplatz ist weg

In der Kirschallee ist ein Spielplatz abgebaut worden. Stadt und Hausverwaltung beraten über Ersatz.

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Bornstedter Feld - Wo ist der Spielplatz hin? Das fragen sich seit einiger Zeit Anwohner in Bornstedt und im Bornstedter Feld, die bis Ende letzten Jahres noch mit ihren Kindern den Spielplatz nahe der Tram-Endhaltestelle Kirschallee besucht haben. Vor rund zwei Monaten wurde der Spielplatz abgebaut, heute ist dort eine Rasenfläche.

Die Anlage sei marode gewesen, teilte eine Sprecherin der zuständigen Haus- und Eigentumsverwaltung GmbH Potsdam (HEV) den PNN auf Anfrage mit: Da der Spielplatz bereits rund 15 Jahre alt war, habe sich das Holz in einem schlechten Zustand befunden. Außerdem habe es Beschwerden wegen Vandalismus durch Jugendliche sowie wegen Müll und Glasscherben gegeben. Im Sinne der Verkehrssicherungspflicht, also der Gewährleistung der Sicherheit spielender Kinder, sei der Spielplatz deshalb abgebaut worden, heißt es von Seiten der HEV weiter.

Unklar ist jedoch, ob und wann es einen neuen Spielplatz oder eine Ausweichmöglichkeit gibt. „Wir müssen uns da zusammensetzen und schauen, inwieweit etwas Neues geschaffen werden kann, und ob es an dieselbe Stelle kommt“, sagte Stadtsprecher Jan Brunzlow den PNN am Dienstag.

Aufmerksam wurde man durch Anrufe

Die Stadt selbst ist nicht für den Spielplatz zuständig, es handelte sich um einen privaten Spielplatz, der einer örtlichen Wohnungseigentümer-Gesellschaft gehört. Die Stadt müsse sich jedoch erst selbst ein Bild von der Situation machen und unter anderem prüfen, wann und wie der Spielplatz errichtet wurde und ob dabei möglicherweise Fördermittel oder öffentliche Mittel geflossen sind. „Es wird noch Treffen mit der Hausverwaltung geben“, kündigte Stadtsprecher Brunzlow an.

Aufmerksam wurde man in der Stadtverwaltung auf das Thema durch Anrufe von Anwohnern und Familien beim Grünflächenamt. Der Spielplatz galt als beliebt. Zudem ist der Potsdamer Norden eines der Potsdamer Stadtgebiete, in denen der Zuzug auch von Familien mit Kindern besonders stark ist. Spielplätze sind also gefragt.

Normalerweise ist das Grünflächenamt für die mehr als 130 kommunale Spielplätze in Potsdam verantwortlich, doch in diesem Fall war die Information auch für die Stadt neu. „Wir sind da nur Vermittler“, sagt Brunzlow.

Bereits vor zwei Jahren gab es Aufregung

Bereits vor zwei Jahren hatte es in der benachbarten Jägervorstadt Aufregung um einen privaten Spielplatz gegeben: Der Spielplatz am Karree Kurt-von-Plettenberg-/Sattlerstraße an der Pappelallee war durch einen Zaun abgesperrt, nur Mieter der benachbarten Wohnanlage hatten einen Schlüssel. Dadurch war der Spielplatz weitgehend verwaist. Die Geschichte vom eingezäunten Spielplatz machte seinerzeit bundesweit Schlagzeilen.

Anwohner und Familien hatten dagegen protestiert, auch die Politik schaltete sich ein: Die SPD setzte in der Folge eine Änderung der sogenannten Spielplatzsatzung durch. Demnach sollten die per Satzung vorgeschriebenen Spielplätze auf den Wohnanlagen privater Bauherren auch öffentlich zugänglich sein müssen. Die Kommunalaufsicht im Landesinnenministerium hatte dies jedoch als rechtswidrig erklärt. Ein solcher Beschluss überschreite die Eigentumsrechte des Besitzers. Der betroffene Spielplatz ist daher nach wie vor eingezäunt. Erik Wenk

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