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Landeshauptstadt: Kirschmyrthe mit Spitzenwert

Pflanzenversteigerung, Schiffsfahrten und Arien aus „Undine“

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Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten ist um ein paar 1000 Euro reicher. Bei „Preußisch Grün an Märkisch Blau“ versteigerte sie durch Generaldirektor Hartmut Dorgerloh mit Gärtnerhut und Profiauktionator Wolfgang Immensee, Galerie „Mutter Courage“, gestern im Schlosspark Sacrow 83 edle Kübelpflanzen - und wurde sie reißend los. Eine stattliche rotblühende Kirschmyrthe erzielte mit 210 Euro den Spitzenwert.

Der Erlös soll der Pflege des Parks zugute kommen, der sich in den letzten Jahren vom hässlichen Entlein wieder in einen Schwan verwandelt hat Kastellan Günter Voegele konnte darüber auf seiner Führung zahlreiche Anekdoten erzählen, so aus der SED-Zeit, als nach 1961 statt eines Heims für Parteiveteranen eine Schule für Zollspürhunde einzog. Nach dem Mauerbau waren 8 Hektar des Parks in die Grenzbefestigungen einbezogen und entstellt worden. Das aber ist Geschichte, denn seit Übernahme durch die Stiftung 1997 hat der im 19. Jahrhundert von Lenné gestaltete Landschaftspark sein Gesicht zurückgewonnen.

Tausende Gäste, davon die Mehrzahl aus Berlin, besuchten gestern die Heilandskirche, die im Vorjahr restaurierte Römische Bank am Havelufer und den wiederhergestellten Unkenteich. An lauschigen Plätzchen konnten sie Musik hören, so Arien und Chöre aus „Undine“, der vom einstigen Schlossbewohner Friedrich de la Motte Fouquè geschriebenen Novelle. Gartenkustos Gerd Schurig,, aber auch Naturschützerin Claudia Walter und Obstexperte Fritz Brudel luden zu Entdeckungstouren durch den Park ein. In einem Kunstprojekt ließen Tina Flau und Jan Beumelburg die ursprünglichen Uferlinien der Havel am Fährtor und des Unkenteichs aufleuchten. Ein Renner waren die einstündigen Seerundfahrten mit dem Wikingerboot „Kari“ und der historischen Fregatte „Royal Louise“. Der „Kongsnaes“-Verein informierte über sein Ziel, die Empfangshalle der Matrosenstation wiederzuerrichten.

Schade, dass das Gartenreich schwer zu erreichen war. Am besten klappte es noch per Schiff. Der 697er Bus fährt sonntags nicht ab Potsdam, das hätte man für diesen Tag ändern können. Und die mit dem Pkw anreisenden Besucher mussten im Park erst einmal den Stress der Parkplatzsuche abbauen E. Hoh

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