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Landeshauptstadt: Kirschpflanzung ohne Silvia

Königin von Schweden kommt nicht nach Sanssouci

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Sanssouci - Die für den morgigen Tag der deutschen Einheit im Park von Sanssouci vorgesehene Pflanzung von Kirschbäumen wird entgegen der Ankündigung ohne Königin Silvia von Schweden stattfinden, die zuvor in Berlin einen Preis des Vereins „Werkstatt Deutschland“ erhält. Dagegen werden andere Preisträger der für Bemühungen um die europäische Integration und das Zusammenwachsen von Ost und West verliehenen „Quadriga“ im friderizianischen Kirschgarten unterhalb der Neuen Kammern erwartet. So haben Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder und der französische Außenminister Bernard Kouchner ihr Kommen zugesagt, war von der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten zu erfahren.

2005 war die Preisverleihung erstmals mit Pflanzungen in dem Kirschgarten aus dem 18. Jahrhundert verbunden worden, den die Stiftung wiederherstellen möchte. Damals griffen unter anderen Michail Gorbatschow und Helmut Kohl zum Spaten. Die Öffentlichkeit war nur als Zaungast zugelassen. Auch zum diesjährigen Tag der Einheit werden die Potsdamer die prominenten Teilnehmer der 14.15 Uhr beginnenden Pflanzaktion allenfalls von weitem beobachten können.

Doch auch ohne Promis läuft die Rekonstruktion des friderizianischen Kirschgartens weiter. Gestern stellten Jörg Wacker, stellvertretender Gartendirektor der Stiftung, und Gartenfachbereichsleiterin Anne-Grit Reichelt in den vergangenen Monaten zurückgewonnene Teile vor. So wurden auf 400 Quadratmetern historische Wege wiederhergestellt. Sie trennen im Südteil den Kirschgarten, der wie ursprünglich durch eine neu gepflanzte Hecke abgegrenzt wurde, von den Berceaux, den aus Linden bestehenden Laubengängen.

In dem Areal stehen bereits wieder 69 Sauer- und Süßkirschen in zehn historischen Sorten aus dem 18. Jahrhundert. In der diesjährigen Herbstpflanzung von 31 Bäumen kommen unter anderem die Koröser Weichselkirsche, die Werdersche Glaskirsche, die Lange Lotkirsche und die Große Schwarze Knorpelkirsche hinzu. Dann fehlen zur Komplettierung noch 40 Bäume. Anschließend sollen die Obstspaliere an der Gartenterrasse der Neuen Kammern erneuert werden.

Der Kirschgarten war 1772 durch Hofgärtner Friedrich Zacharias Saltzmann angelegt worden. Mit Kirschen bepflanzt blieb das Revier unterhalb der Neuen Kammern bis 1788/89. Peter Joseph Lenné legte dann einen Pleasureground zum Aufstellen von Orangenkübeln an. Hofgartendirektor Ferdinand Jühlke schuf 1871 unterhalb der Mittelrampe ein riesiges Teppichbeet mit Palmen und Farnpflanzen. Gartendirektor Georg Potente begann 1937 mit der Rückführung auf die barocke Gestaltung und stellte das Wegekreuz und die Laubengänge wieder her. Zwischen 1955 und 1974 befand sich in dem Geviert ein Rosengarten. Danach war das Parterre nur noch eine große Rasenfläche. E. Hohenstein

E. Hohenstein

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