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Landeshauptstadt: KIS-Schulden bald 200 Millionen Euro

Kommunaler Immobilien Service investiert 2013 über 30 Millionen / Bildungsforum öffnet im September

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Der Kommunale Immobilien Service (KIS) durchbricht im kommenden Jahr „eine kleine Schallmauer“, kündigte KIS-Chef Bernd Richter am Donnerstag vor Journalisten an. Mit dem neuen Finanzplan werde der KIS erstmals mehr als 200 Millionen Euro Schulden haben. Grund seien „planmäßige Kreditaufnahmen“ durch den KIS etwa für die Schulsanierung. So seien allein für Investitionen an vier städtischen Gymnasien im kommenden Jahr Millionenbeträge vorgesehen. Obwohl der KIS im kommenden Jahr mit 30,2 Millionen Euro genau 9,6 Millionen Euro weniger in die städtischen Immobilien investiert als 2012, „wächst der Schuldenstand von Jahr zu Jahr“, sagte Richter. Refinanziert würden die Kredite durch Mietbeträge, die die Landeshauptstadt Potsdam für die Nutzung öffentlicher Gebäude an den KIS zahle. Die wirtschaftliche Bilanz der Stadttochter sei trotz des ansteigenden Schuldenstandes nicht schlecht und liege „immer eine Handbreit über der schwarzen Null“, so der KIS-Chef.

Der Infrastrukturbedarf aufgrund der stark wachsenden Stadt Potsdam stellt Richter zufolge die größte Herausforderung für den KIS in der Zukunft dar. Um 20 000 werde die Einwohnerzahl Potsdams jüngsten Prognosen zufolge bis 2030 steigen (PNN berichteten). „Das ist eine Kleinstadt zusätzlich“, sagte Richter, „für die wir Kitas und Schulen brauchen“. Hauptproblem werde die Finanzierung dieser Neubauten sein.

Ebenso wie im zu Ende gehenden Jahr wird auch 2013 der Schwerpunkt der Investitionen bei der Schulsanierung liegen. Waren es 2012 mehr als 24 Millionen Euro, fließen 2013 noch einmal gute 20 Millionen Euro in die Schulgebäude. 2012 ließ der KIS allein an 21 Schulen Potsdams bauen. So werde zum neuen Schuljahr Anfang August kommenden Jahres die neue Leonardo-da-Vinci-Gesamtschule in der Haeckelstraße eingeweiht. Zum gleichen Zeitpunkt könne auch die neue Stadtteilschule in Drewitz ihren Betrieb aufnehmen, kündigte Richter an. Ebenfalls beendet würden die Bauarbeiten am dringend benötigten Speisegebäude der Bruno-H.-Bürgel-Gesamtschule. Zu „den Highlights des vergangenen Jahres“ habe die Fertigstellung der Eisenhart-Grundschule als wichtiger Bestandteil des Vorhabens Campus Kurfürstenstraße gehört. Bei den 13 Kitas, in die der KIS 2012 investierte, steche der Neubau der Kita Baumschule in Potsdam-West hervor. Stolz sei der KIS auch auf die termingerechte Fertigstellung des Alten Rathauses als Potsdam-Museum im August 2012.

Zu den wichtigsten Terminen im kommenden Jahr zählt aus Sicht des KIS die Eröffnung der Stadt- und Landesbibliothek als Bildungsforum im September. Alle Bauarbeiten werden bis zum 1. Juni beendet sein, so Richter. Eine Ausnahme bilde die vierte Etage, die künftig als Schaufenster der Potsdamer Wissenschaften durch die Universität Potsdam und den Verein Pro Wissen genutzt wird. Richter zufolge habe die Uni Potsdam erst jetzt, nach Verabschiedung des Landeshaushalts, den Mietvertrag für die vierte Etage unterzeichnen können. Nun beginne der Umbau der obersten Bibliotheksetage, der Ende 2013 abgeschlossen werden soll.

Ursprünglich war das Ende der fast zehn Millionen Euro teuren Bibliothekssanierung für Ende 2012 geplant. Zu Verzögerungen habe der verschobene Abriss des Verbindungsbaus zwischen Bibliothek und Fachhochschule geführt. „Dieses Problem konnte 2012 gelöst werden“, sagte Richter. So werde der Verbinder in Regie des KIS und im Auftrag des Sanierungsträgers Potsdamer Mitte im Februar 2013 teilweise abgerissen. Die Kosten gibt Richter mit „gut 300 000 Euro“ an.

Ein großes Problem bleibt Richter zufolge der Zustand der Turnhallen. Es bestehe „ein erheblicher Sanierungsbedarf“; jedoch fehlten die Mittel. Richter: „Wir haben immer weniger Geld, um uns um den Bestand zu kümmern.“ Bisher seien erst knapp die Hälfte der 40 Turnhallen in Potsdam erneuert worden. Baulich problematisch seien die Schalendächer der Typenhallen aus DDR-Zeit. Eindringendes Regenwasser schädige häufig das Parkett. Dringend müssten Prallwände zum Schutz der ballspielenden Schüler errichtet werden. Richter gibt den Finanzbedarf für die Instandsetzung der maroden Turnhallen mit 20 Millionen Euro an. Bereits saniert worden seien die Turnhallen in der Haeckelstraße, an der Priesterweg-Grundschule und am Campus Stern.

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