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Bewegung und Phantasie: Die ersten Kinder der Kita „Zauberstein“.

© Andreas Klaer

Landeshauptstadt: Kita „Zauberstein“ eröffnet

Platz zum Toben: 1000 Quadratmeter für Kinder in Ex-Offizierscasino

Stand:

Berliner Vorstadt - Ein großer Findling vor der Villa gab der Kita „Zauberstein“ zwar nicht ihren Namen – lässt aber Eltern und Kinder die Einrichtung in der Berliner Straße leicht finden. Seit dem 1. August werden bereits 40 Kleinkinder betreut, gestern wurde die neue Kita in der Berliner Vorstadt feierlich eingeweiht. Wie Kita-Leiterin Isabelle Träger erklärte, werden im September viele weitere Kinder aufgenommen, so dass bis November die Kapazitätsgrenze von 145 Kindern erreicht sein wird. Noch seien Plätze frei für Kinder, die älter als zwei Jahre sind.

Träger der Kita „Zauberstein“ ist die Sportservice Brandenburg gGmbH des Landessportbundes (LSB). Es ist die vierte Kita des LSB, wie die Geschäftsführer Andy Papke und Robert Busch gestern erläuterten. Es folgt demnächst die Einweihung eines Erweiterungsbaus am Schulplatz 1 für 80 Plätze. Im Mai/Juni 2012 will der LSB zudem eine neue Kita mit bis zu 115 Plätzen in der Höhenstraße eröffnen. Die Grundsteinlegung ist für den kommenden Monat geplant. Für die Kita „Zauberstein“ wurde das alte Offizierscasino des Garde-Husaren-Regiments an der Schiffbauergasse umgebaut. Vorbesitzer Peter Haslacher hatte das Haus 1997 nach Jahren des Leerstandes und einem Brand „als Ruine“ gekauft und saniert. Vor zwei Jahren kaufte die Sportservice gGmbH das Gebäude für 2,5 Millionen Euro und investierte Busch zufolge eine Million Euro in den Kita-Umbau. Das Ergebnis: 1000 Quadratmeter Nutzfläche stehen den Kindern nun zur Verfügung. Die Kita verfügt über ein Kneipp-Bad im Keller, über eine Kletterwand sowie über Turn- und Bewegungsräume. Um die Kinder kümmern sich Kita-Leiterin Träger zufolge zwölf Pädagoginnen und drei Auszubildende, darunter eine spanische Muttersprachlerin. Die Kita-Chefin weiß, was sie von ihren Mitarbeiterinnen erwarten kann, schließlich waren fast alle Schülerinnen bei ihr, als sie noch als Pädagogik-Dozentin arbeitete: „Ich weiß genau, was sie können müssen.“

Die Tatsache, dass das Haus zwischen 1974 bis 1990 von den Fechtern des Potsdamer Armeesportclubs ASK genutzt wurde, regte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) an, daran zu erinnern, dass in der Villa auch in früheren Zeiten gefochten wurde. „Hier wurden sich zu Kaisers Zeiten richtige Schmisse beigebracht.“ Kaiser Wilhelm II. soll in dem Offizierscasino kräftig gefeiert und Sektflaschen bisweilen mit einem Säbelhieb geöffnet haben. Jakobs sieht in der neuen Kita eine Steigerung der Attraktivität des Standortes Schiffbauergasse. Potsdam habe bewiesen, dass es eine Übernahme aller Kindertagesstätten durch private Träger funktionieren könne, wenn „diese dafür die finanziellen Grundlagen von der Stadt erhalten“. Der Oberbürgermeister lobte ferner die Neunutzung des ehemaligen Offizierscasinos als ein gutes Beispiel für Konversion. Anwesend war gestern auch Brandenburgs Bildungsministerin Martina Münch (SPD), die das Bewegungskonzept der Kita lobte: „Hier ist viel Platz zum Toben.“ gb

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