Landeshauptstadt: Kitaplätze im Internet
Neuer Jugendamts-Vorstoß für mehr Eltern-Service
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Das Jugendamt will „noch im November oder Dezember“ einen neuen Anlauf starten, die Vergabe von Kitaplätzen zukünftig über das Internet abzuwickeln. Das kündigte Jugendamtsleiter Norbert Schweers am Rande einer Tagespflegestellen-Eröffnung an. Allerdings seien für das internetgestützte Anmeldesystem Mehrkosten von 75 000 Euro im Jahr notwendig. Diese müssten im städtischen Etat bereitgestellt werden.
Im Internet-System sollen alle Kitas samt Profil, Öffnungszeiten und freien Plätzen veröffentlicht werden. Neben einer Anmelde- und Reservierungsmöglichkeit von Kitaplätzen sollen auch Beratungen angeboten werden. Derzeit werden in mehr als 100 Potsdamer Einrichtungen, die von über 50 freien Trägern betrieben werden, über 12 000 Kinder betreut. Allerdings werden mehr Plätze benötigt als derzeit vorhanden sind.
Der erste Anlauf für eine internetgestützte Kitaplatzvermittlung wurde im Mai dieses Jahres gestartet. Das durch die Kinderwelten gGmbH und Studenten der Fachhochschule Brandenburg (Havel) konzipierte Anmeldesystem traf aber auf Widerstand bei Kita-Trägern. Einige sahen sich der Möglichkeit beraubt, die Bewerber selbst auszusuchen. Auch das Engagement der Kinderwelten gGmbH wurde kritisch gesehen, weil die Firma selbst auch Kitas betreibt. „Wir werden Überzeugungsarbeit leisten müssen“, so Schweers, aber in seinen Augen sei der Weg richtig. „Die Arbeitsbelastung bei Jugendamtsmitarbeitern wird verringert und der Service für Eltern steigt.“.
Andere Orte zeigen, wie auch ohne zentralisierte Internetvergabe ein Informations-Mehrwert für Eltern möglich ist. So wirbt etwa der Berliner Bezirk Steglitz-Zehlendorf mit detaillierten Angaben zu Kinder-Tagespflegestellen, bei denen Platzanzahl und Betreuungsschwerpunkte angegeben werden. Bei der Platzvermittlung steht eine sogenannte Tagespflegenbörse mit ihren Mitarbeitern zur Seite. Kay Grimmer
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