Landeshauptstadt: Klage: Dreckiger Bahnhof
Potsdamer fordern mehr Sauberkeit auf Vorplatz
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Innenstadt - Scherben, Zigarettenkippen, überquellende Mülleimer: Der Vorplatz des Potsdamer Hauptbahnhofs an der Friedrich-Engels-Straße ist besonders an den Wochenenden auffällig dreckig. Darüber haben sich in den vergangenen Wochen zahlreiche PNN-Leser beschwert. Ordnung und Sauberkeit am Bahnhof müssten entschieden verbessert werden, fordern sie – besonders, wenn die Stadt wie geplant noch in diesem Jahr eine moderne Tourismusinformation im Hauptbahnhof einrichten wolle. Dies hatte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) angekündigt.
Auf PNN-Nachfrage erklärte Jakobs nun, er wolle mit der Deutschen Bahn AG darüber sprechen, wie der Hauptbahnhof sauberer werden könne. Der Bahn-Pressesprecher stellte jedoch klar, dass die Bahn nur für ihre Anlagen, vornehmlich die Bahnsteige, zuständig sei. Dort werde die Sauberkeit zuverlässig gesichert. Gleiches nimmt das Centermanagement der Bahnhofspassagen für die Einkaufszonen des Bahnhofs in Anspruch – wenngleich vom Vorplatz immer wieder Schmutz in die Passagen hineingetragen werde. Dieser Platz aber sei Eigentum der Stadt und müsse deshalb auch von ihr sauber gehalten werden. Und hier liegt offenbar die Schwierigkeit: Zwar erfüllt die Stadtentsorgung Potsdam (STEP) ihre Aufgaben, die in der Reinigungssatzung festgelegt sind, wie Stadtwerke-Sprecher Stefan Klotz informierte. Vorgeschrieben ist nach der städtischen Satzung zwischen Montag und Samstag eine tägliche Säuberung des Bahnhofsvorplatzes – das entspricht der höchsten Reinigungsstufe (I). An der Straßenbahnhaltestelle kehre man zusätzlich sonntags, sowohl durch Maschinen als auch von Hand, sagte Klotz. Mehr sauber machen dürfe die Step nicht, denn sie sei an die Straßenreinigungssatzung gebunden.
Ein nicht zu lösendes Problem stellt die Sauberhaltung des Bahnhofsvorplatzes dennoch nicht dar: Schließlich könnte die Stadtverordnetenversammlung eine Ausnahmeregelung für den Bahnhof beschließen, die über die Reinigungsstufe I hinausgeht. In diesem Zusammenhang fällt auf, dass Potsdam seine Haushaltsmittel für den Tourismus in diesem Jahr von 350 000 auf 550 000 Euro erhöhen will. Die Steuereinnahmen der Stadt aus dem Tourismus liegen nach neuesten Berechnungen jährlich bei 14 Millionen Euro. Genügend Geld, so die Meinung vieler Potsdamer, um den Bahnhofsvorplatz sauber zu halten – auch für die Touristen. E. Hoh
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