Sport: Klare Marschroute
Benjamin Starke und Johannes Dietrich starten bei den Schwimm-Europameisterschaften in Budapest
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Wenn sich Benjamin Starke heute auf den Weg nach Budapest macht, tut er dies mit einem guten Gefühl. Gemeinsam mit Johannes Dietrich nimmt der Schwimmer vom Potsdamer Olympiastützpunkt an den am Wochenende beginnenden Europameisterschaften teil, bei denen er für Einzelstarts allerdings nicht vorgesehen ist. „Nur zwei Staffelrennen sind für mich vorgesehen, was ein wenig schade ist“, sagt der Athlet vom PSV Cottbus. Neben der 4x200 m-Kraulstaffel wird er möglicherweise auch die 400 m-Lagenstaffel absolvieren. Die genaue Festlegung wird jedoch erst vor Ort getroffen. Die Normzeit für 100 Meter Schmetterling hatte er bei den Deutschen Meisterschaften knapp um zwei Zehntel verpasst.
„Ich glaube, dass ich in Ungarn gute Chancen habe“, gibt sich Starke optimistisch. „Die Konkurrenz aus Italien und Großbritannien ist zwar sehr stark, aber um eine Medaille möchte ich auf jeden Fall mitschwimmen. Mit Silber wäre ich schon sehr zufrieden.“ Zwischen 70 und 80 Kilometer absolvierte er pro Woche als Vorbereitung im Becken – allein unmittelbar vor dem EM-Start war etwas mehr Regeneration angesagt. Allerdings musste in die Schwimmhalle am Brauhausberg umgezogen werden, da in der Halle im Luftschiffhafen das Wasser erneuert wird.
Medaillenhoffnungen ruhen aber auch auf Johannes Dietrich. Der 21-Jährige wechselte erst vor einem knappen Dreivierteljahr von Berlin zum OSC Potsdam und geht in Budapest über 50 Meter Schmetterling an den Start. „Über diese Distanz ist er sehr gut aufgestellt“, bestätigt Trainer Jörg Hoffmann, der die beiden betreut. „Eine Medaille sollte da möglich sein.“ Im Höhentrainingslager in Mexiko lernte der Weltmeister von 1991 und Olympiadritte von 1992 die sportlichen Qualitäten des jungen Athleten kennen und ist sich sicher, dass Dietrich „für eine Überraschung gut“ ist. „Der paart Talent mit einer gewissen Portion Extravaganz. Und daraus muss er was machen.“
Da die 50-Meter-Schmetterling-Distanz jedoch nicht olympisch ist, wird der Neue im Team künftig „umsteigen“ müssen. Die 100 Meter Freistil, so Hoffmann, würden da passen. Denn eines steht fest: Aus Brandenburger Sicht sollen Starke und Dietrich unbedingt 2008 in Peking an den Start gehen.
Für Benjamin Starke stehen in Budapest nach der WM in Montreal die zweiten großen Meisterschaften an. „In Kanada war ich noch ziemlich beeindruckt von der ganzen Kulisse. Diesmal werde ich hoffentlich ein wenig gelassener in das Rennen gehen können.“
Bis es allerdings soweit ist, bleibt dem Zwölftklässler von der Potsdamer Sportschule jedoch noch ein wenig Zeit: Die ersten Rennen beginnen für beide Potsdamer Athleten erst am kommenden Montag.
Henner Mallwitz
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