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ATLAS: Klarer Schnitt

Basisdemokratie ist eigentlich eine feine Sache. Jeder darf sich beteiligen, jeder mitwirken – so hat es auch der Trägerverein des alternativen „Archiv“-Jugendzentrums all die Jahre gehalten.

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Basisdemokratie ist eigentlich eine feine Sache. Jeder darf sich beteiligen, jeder mitwirken – so hat es auch der Trägerverein des alternativen „Archiv“-Jugendzentrums all die Jahre gehalten. Doch jetzt, wo dem Verein eine letzte Frist der Bauaufsicht im Nacken sitzt und ungeklärt ist, woher ab kommenden Jahr 400 000 Euro für eine Sanierung kommen sollen, wirkt dieses Konstrukt hinderlich. Man muss sich das vorstellen: Rund fünf Monate vor dem angedrohten Aus wird immer noch an den Details für ein neues Konzept gefeilt, das überdies Finanzfragen noch nicht wirklich behandelt. Nicht vorstellbar ist, dass künftige Planungen schneller verlaufen. Angesichts dessen müssen die Vereinsmitglieder einen klaren Schnitt wagen, mehr Verantwortung an einzelne abtreten, sich wohl auch eine neue Struktur geben. Denn so schön ständige Basisdemokratie vielleicht sein kann, gerade in Krisenzeiten beißt sich dieses Konzept mit der Realität, die für eine Stadtverwaltungen verlässliche Ansagen und schnelle Entscheidungen verlangt. Eine Abkehr von der Basisdemokratie muss keine Abkehr vom unkommerziellen Anspruch der „Archiv“-Macher sein. Potsdamer Jugendliche, die das Haus besuchen, werden es danken.

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