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ATLAS: Klärungsbedarf

Es ist die gern vergessene Atomanlage vor der Haustür: der Forschungsreaktor des Helmholtz-Zentrums in Berlin-Wannsee. Sicher, mit großen Atomkraftwerken ist die Anlage nicht zu vergleichen.

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Es ist die gern vergessene Atomanlage vor der Haustür: der Forschungsreaktor des Helmholtz-Zentrums in Berlin-Wannsee. Sicher, mit großen Atomkraftwerken ist die Anlage nicht zu vergleichen. Auch steht die Außerbetriebnahme im Jahr 2019 schon fest. Dennoch: Bei einem Unfall, aus welchem Grund auch immer – und hundertprozentig ausschließen kann man nichts, wie die Erfahrung der vergangenen Jahrzehnte mit der Atomenergie gezeigt hat –, könnten Tausende Potsdamer betroffen sein, könnte ein Stadtteil evakuiert werden, müsste die Potsdamer Feuerwehr Jodtabletten zum Schutz der Gesundheit verteilen. Ein Mitspracherecht über die Betriebsgenehmigung hat die Landeshauptstadt aber nicht – die Anlage liegt auf Berliner Gebiet, damit ist Berlin zuständig. Das ist ein nach demokratischen Standards unbefriedigender Zustand: Bei Entscheidungen, die meinen Alltag betreffen, sollten auch die Gremien ein Mitspracherecht haben, über deren Zusammensetzung ich per Wahlkreuz mitbestimmen konnte. Dass sich in Potsdam viele an dem Dilemma stören, zeigt der Bürgerhaushalt, bei dem der Vorschlag, zum Reaktor eine Klage anzustreben, auf Platz eins liegt. Es ist eine Frage, die juristisch geklärt gehört.

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