Landeshauptstadt: Kleider für Clooney

EU-Kommissarin besuchte Studio Babelsberg Babelsberg - Welchen Wert die 250 000 Kostüme und Uniformen haben, die im Fundus der Studio Babelsberg AG fein säuberlich sortiert aufbewahrt werden, muss Viviane Reding schnell klar geworden sein. Gestern besuchte die EU-Kommissarin für Medien das Babelsberger Medienstadtgelände – und auch den Kostümfundus. Dessen Leiterin Kirsten Piechotka konnte der Kommissarin berichten, dass Hollywood gerade erst wieder nach Kostümen angefragt hat: Für den Film „The Good German“ mit Star George Clooney in der Hauptrolle haben Piechotka und ihre Mitarbeiter ein gutes Dutzend Kostüme zusammengepackt und über den großen Teich geschickt. Dass von dort noch mehr Aufträge kommen, wünschen sich die Studio Babelsberg AG-Vorstände Carl Woebcken und Christoph Fisser. Sie informierten Viviane Reding über die Umstrukturierung des Studios zum reinen Dienstleister für Film- und TV-Produktionen aus dem In- und Ausland und die Situation des seit Ende April börsennotierten Unternehmens im europäischen Wettbewerb. Hier beklagen Woebcken und Fisser vor allem Steueranreize wie beispielsweise in Ungarn, mit denen Produzenten 20 Prozent des Budgets sparen könnten. Die EU-Kommissarin habe für eine „gesunde Struktur der europäischen Produktionslandschaft zu sorgen“, sagte in diesem Zusammenhang Studio Babelsberg-Sprecherin Michaela Niemeyer. Sollten hier Wettbewerbsverzerrungen vorliegen, müsse sie eingreifen. Der Rundgang über das Studiogelände führte auch zum Tonkreuz, das zu modernen Studios für die TV-Telenovelas umgebaut wurde. Reding besuchte das Set der ZDF-Telenovela „Julia“ – ihre Nachfolgerin „Tessa“ soll auch in Babelsberg gedreht werden. Das europäische Förderprogramm „Media 2007“ sollte anschließend Thema beim Treffen mit den Medienboard-Geschäftsführerinnen Kirsten Niehuus und Petra Müller sein. Das Media-Programm bringe zusätzliche Fördergelder in die Region, 6,5 Millionen Euro seien es in 2004 gewesen. SCH