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Landeshauptstadt: Kleiderordnung beim Einmaleins

Zweite Schule plant einheitliche Kleidung / Dortu-Schule will Projekt auf Hosen und Schuhe ausweiten

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Innenstadt - Eine Uniform im Freizeitlook ist Bedingung für die Aufnahme eines Kindes an der Max-Dortu-Grundschule. Wie Schulleiterin Gudrun Wurzler gestern gegenüber Oberbürgermeister Jann Jakobs sagte, müssen Eltern, die ihre Sprösslinge an der Grundschule einschulen, die einheitliche Schulkleidung akzeptieren. Die Einrichtung in der Dortustraße führte Ende Januar als erste Schule Brandenburgs die einheitliche und für Erstklässler pflichtige Schulkleidung ein. Nun wollen andere Einrichtungen nachziehen.

So will die neue Dreisprachige Internationale Grundschule in der Babelsberger August-Bier-Straße eben diese Schulkleidung übernehmen. „Die Idee dazu kam aus der Elternschaft“, sagte Heike Dietzel vom Vorstand des Trägervereins auf Nachfrage. Bisher hätten sich 40 Eltern für die in Gründung befindliche Grundschule angemeldet. Sie alle seien durch ihren Job viel gereist und würden daher einheitliche Schulkleidung aus anderen Ländern kennen, so Dietzel.

Aber auch Schulen aus Berlin Spandau, Steglitz und Nordrhein-Westfalen hätten sich für die Einführung der Schulkleidung in Potsdam interessiert, so Gudrun Wurzler. Ebenso überregionale und internationale Medien, denn in Deutschland gibt es erst ein halbes Dutzend Schulen – darunter in Hamburg und Oberbayern , die verbindliche Schulkleidung haben.

Begrüßt wurde die Einführung der Kleidung gestern nochmals von der Potsdamer CDU. Die hatte vor knapp zwei Jahren einen Antrag beschließen lassen wollen, in der die Einführung von Schulkleidung an allen Potsdamer Grundschulen geprüft werden sollten. Der wurde abgelehnt. „Wir haben so manchen Spott über uns ergehen lassen müssen“, erklärte der Fraktionsvorsitzende Steeven Bretz gestern. Dabei sei es nie um Uniformierung gegangen. Er sei erfreut über die Entwicklung an der Dortuschule.

Schulleiterin Wurzler sieht zwei Monate nach Einführung der Kleidung ein gestiegenes Zusammengehörigkeitsgefühl an der Schule. Auch acht der 23 Lehrer würden sich inzwischen einheitlich kleiden, erklärte sie. Die geplante Farbtrennung zwischen den Geschlechtern habe sich jedoch nicht durchsetzen lassen. Jungs in Blau, Mädchen in Rot gebe es nicht, jeder könne zwischen diesen beiden und Gelb als dritter Farbe wählen. Zudem seien die Schüler ohne Schulkleidung deutlich in der Minderheit. Mehr als 200 Outfits (Setpreis 29,50 Euro) der Hamburger Firma BMS seien inzwischen verkauft worden, die Schule habe nun ein Lager für die neuen Jahrgänge angelegt. Zudem werde eine Art Secondhand-Handel entstehen, in dem Eltern die zu klein gewordene Schulkleidung wieder verkaufen könnten. Der Firmenname BMS auf den Jacken stehe übrigens für „Bildung macht schlau“, sagte Wurzler.

Nun soll die Kleidung, die unter anderem aus einer regen- und winddichten Jacke, einer Fleecejacke, Poloshirts, Sweatshirts, Stirnband und Basecap besteht, um Hosen und Schuhe erweitert werden. Zu Beginn des kommenden Schuljahres werde es die Jeans geben, so Wurzler. Für die einheitlichen Schuhe brauche sie aber das positive Votum der Schulkonferenz.

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