ATLAS: Kleine Revolution
Henri Kramer findet Leistungsverträge für Jugendklubs überfällig
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Potsdam steuert seit einigen Monaten auf eine kleine Revolution zu: Ab nächstem Jahr werden Jugendklubs der Stadt nach Leistung finanziert. Das wird auch Zeit – und könnte ihrem Image nur gut tun. Denn Jugendklubs gibt es zwar, doch wenn nicht gerade einer von Schließung bedroht aufschreit, stehen sie und ihre Arbeit bis auf Ausnahmen kaum in der Öffentlichkeit. An manchen Orten Potsdamer Jugendarbeit wirken vor allem die älteren Sozialarbeiter vor Ort – zum Teil mit DDR-Erfahrung – über die wenige Beachtung sogar ganz froh, können sie doch weiter ungestört vor sich hin wursteln. Das hat Folgen: Laut Jugendamt gehen nur knapp zehn Prozent der angepeilten Potsdamer Zielgruppe in solche Einrichtungen. Und nur wenig vernehmbar war der öffentliche wie politische Protest, als vor etwa zwei Jahren Jobs in der Jugendarbeit wegfielen. Damals monierten viele Klubs, sie hätten keine Lobby – das ist wahr. Sie tun aber auch wenig dafür, sich Fürsprecher zu verschaffen. Mit den Leistungsverträgen könnte nun aber die Qualität von Jugendarbeit steigen, weil sich dann alle zusammenreißen müssen – sonst droht die Stadt mit Wechsel der Träger. Gut so.
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